(ots) - PwC-Umfrage: Zwei von drei Arbeitnehmern in
Deutschland sind bereit, sich regelmäßig weiterzubilden, um auf dem
Jobmarkt nicht den Anschluss zu verlieren / Zugleich zeigen sich 58
Prozent zuversichtlich, auch im digitalen Zeitalter den Ansprüchen
des Arbeitsmarkts gerecht zu werden / Jobsicherheit ist wichtiger als
Gehaltsmaximierung / PwC-Studie "Workforce of the future" entwirft
vier Szenarien für die Arbeitswelt im Jahr 2030
Lebenslanges Lernen statt Nine-to-Five: Die Deutschen stellen sich
für die Zukunft auf eine Arbeitswelt ein, in der die eigenen
Jobchancen entscheidend von der Bereitschaft abhängen, sich
regelmäßig weiterzubilden. Das zeigt eine Umfrage der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter mehr als
10.000 Beschäftigten in den USA, China, Indien, Großbritannien und
Deutschland. Die Teilnehmer wurden dabei unter anderem mit folgendem
Statement konfrontiert: "Um meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu
wahren, bin ich bereit, mir neue Fähigkeiten anzueignen oder sogar
komplett umzuschulen." 41 Prozent der Befragten hierzulande stimmten
dieser Aussage grundsätzlich zu, 24 Prozent unterstützten sie sogar
ausdrücklich. Während sich 18 Prozent unentschieden zeigten, meinten
nur 12 Prozent, sie seien nicht dazu bereit.
"Es kommt darauf an, sein Knowhow immer wieder anzupassen"
"Im digitalen Zeitalter wird die Arbeitswelt komplexer.
Technologische Entwicklungen wie 'Künstliche Intelligenz' oder
'Machine Learning' lassen alte Jobs verschwinden, aber auch neue
entstehen. Dabei ändern sich die Anforderungen an Arbeitnehmer. Es
kommt weniger auf einmal erworbenes Wissen an - sondern darauf, sein
Know-how fortlaufend den sich verändernden Umständen anzupassen. Dass
65 Prozent der Deutschen genau dazu bereit sind, deute ich als sehr
positives Signal - auch wenn die Zustimmungsraten in den anderen
untersuchten Ländern im Schnitt etwas höher sind", sagt Nicole Elert,
Leiterin der Praxisgruppe Arbeits- und Sozialrecht bei PwC in
Deutschland.
In Indien sind sogar 89 Prozent zum lebenslangen Lernen bereit
Tatsächlich sind in den USA 75 Prozent der Arbeitnehmer zum
lebenslangen Lernen bereit. In China liegt die Zustimmung bei 73
Prozent, in Indien sogar bei 89 Prozent - dafür zeigen sich die
Briten mit 62 Prozent etwas zurückhaltender als die Deutschen. "Dass
die Veränderungsbereitschaft in den aufstrebenden asiatischen Ländern
tendenziell höher ausfällt als in Europa, war zu erwarten: Viele
Chinesen und Inder haben von der Globalisierung des Arbeitsmarkts
stark profitiert - entsprechend setzen sie darauf, dass es in Zukunft
weiter aufwärts geht. Im Vergleich dazu fällt das Meinungsbild
hierzulande eher differenziert aus", sagt Till Lohmann, Experte für
Personalmanagement bei PwC in Deutschland.
Jeder dritte Deutsche sorgt sich um seinen Arbeitsplatz
Ein Beispiel: Befragt nach ihren zukünftigen Aussichten auf dem
Arbeitsmarkt, zeigen sich 36 Prozent der Deutschen "sehr
zuversichtlich, den Anforderungen gerecht zu werden". Und: Weitere 22
Prozent sehen für sich selber sogar "tolle Gelegenheiten". Zugleich
meinen allerdings 33 Prozent, sie betrachteten ihre persönlichen
Jobperspektiven für die Zukunft eher mit Sorge. Dabei ist die Angst
vor dem Verlust des Arbeitsplatzes jedoch nicht gleichzusetzen mit
der Furcht, dass Maschinen oder Roboter die eigene Tätigkeit
übernehmen könnten. Denn: Nur 18 Prozent der Deutschen rechnen damit,
dass der technologische Fortschritt die eigenen Jobchancen in Zukunft
sinken lässt. Dagegen glauben 48 Prozent an einen positiven Effekt,
34 Prozent zeigen sich neutral.
Das Wichtigste am Job? Dass er sicher ist!
Eine weitere Frage lautete, welcher Aspekt den Menschen im
Hinblick auf den eigenen Arbeitsplatz besonders wichtig ist. Hier
meinten 42 Prozent der Teilnehmer in Deutschland, ihnen komme es in
erster Linie darauf an, dass ihr Job langfristig sicher sei. Dagegen
sagten nur 15 Prozent, ihnen sei es vor allem wichtig, ihr Gehalt zu
maximieren. Bei den 18- bis 34-Jährigen - also bei den sogenannten
Millennials - sieht es etwas anders aus: In dieser Altersgruppe
spielt der Sicherheitsfaktor nur noch für 34 Prozent der Befragten
die entscheidende Rolle, während für immerhin 22 Prozent die
Gehaltsmaximierung im Mittelpunkt steht.
Nur jeder dritte Deutsche würde sich gern selbständig machen
Dass Jobsicherheit für die Deutschen ein wichtiger Faktor ist,
bedeutet nicht zwingend, dass sie an der etablierten Arbeitswelt
festhalten wollen. Im Gegenteil: Auf die Frage, wo sie idealerweise
in den nächsten fünf bis zehn Jahren tätig sein möchten, meinten nur
23 Prozent, "in einem traditionellen Arbeitsumfeld" (unter den
jüngeren Befragten waren es sogar nur 15 Prozent). 31 Prozent gaben
hingegen an, für sie sei der Arbeitsplatz im besten Fall "ein Ort, an
dem man sich mit anderen Menschen persönlich austauschen kann" (hier
waren es unter den Jüngeren 35 Prozent). Nur 14 Prozent meinten
dagegen, ihnen komme es in erster Linie darauf an, möglichst
selbstbestimmt zu arbeiten. Dazu passt, dass sich nur gut jeder
dritte Deutschen (35 Prozent) gerne selbständig machen würde - in den
USA sind es 62 Prozent, in China 53 Prozent und in Indien sogar 74
Prozent. "Das zeigt, dass der Unternehmergeist hierzulande leider
immer noch vergleichsweise schwach ausgeprägt ist", sagt
PwC-Partnerin Elert.
Vier Szenarien, in welche Richtung sich der Jobmarkt entwickelt
Die Befragung war Teil der kürzlich veröffentlichte PwC-Studie
"Workforce of the future", in der vier mögliche Pfade skizziert
werden, die der Jobmarkt bis 2030 nehmen könnte. Ein Szenario handelt
dabei von einer Arbeitswelt, die immer stärker von den Bedürfnissen
entfesselter digitaler Unternehmen dominiert wird - auf Kosten
klassischer Arbeitnehmerrechte. Soweit muss es allerdings nicht
kommen. Denn ebenso denkbar ist, dass es Politik und Verbrauchern
auch im digitalen Zeitalter gelingen wird, die Innovationskraft der
Wirtschaft in Bahnen zu lenken, die einen gesellschaftlichen Mehrwert
versprechen. "Wie auch immer die Arbeitswelt in 2030 aussehen wird -
Unternehmen und Arbeitnehmer tun gleichermaßen gut daran, sich jetzt
schon intensiv mit den anstehenden Veränderungen
auseinanderzusetzen", so PwC-Partner Lohmann.
Ãœber PwC
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.
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