(ots) - Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) befasst sich
seit Jahren mit dem Thema Delfintherapie und in diesem Zusammenhang
mit dem Missbrauch von Delfinen in Gefangenschaft. Der Düsseldorfer
Delfintherapievermittler "dolphin aid e.V." hat das WDSF nun wegen
seiner kritischen Stellungnahme über ihn, veröffentlicht auf der
WDSF-Homepage, verklagt
(https://www.wdsf.eu/delfintherapie/dolphin-aid). Prozesstermin ist
am Mittwoch, 20. September 2017, um 11:30 Uhr vor dem Landgericht
Köln.
Die Vorwürfe in der über 75-seitigen Klageschrift von "dolphin
aid" gegen das WDSF reichen von der Veröffentlichung von angeblichen
Unwahrheiten, über Verletzungen des Unternehmenspersönlichkeitsrechts
bis hin zu möglichen strafbaren Handlungen. Den Streitwert vor
Gericht hat "dolphin aid" mit 210.000 Euro beantragt.
Das WDSF beruft sich als gemeinnützig anerkannte
Tierschutzorganisation auf das Recht auf freie Meinungsäußerung und
die Darstellung von wahren Tatsachenbehauptungen. Kritische
Darstellungen zu "dolphin aid" seien auf der WDSF-Internetseite durch
Verlinkungen zu Medienveröffentlichungen und Aussagen von betroffenen
Eltern behinderter Kinder bewiesen. Auch das WDR-Fernsehen hätte den
Verein in einem Beitrag, den das WDSF veröffentlichte, massiv
kritisiert.
In der Klageerwiderung stellt das WDSF fest, dass die "dolphin
aid"-Gründerin, Kirsten Kuhnert, inzwischen einen gut dotierten
Beratervertrag bei dem Therapiezentrum auf Curacao übernommen habe,
zu dem der Verein die Eltern mit ihren behinderten Kindern für recht
viel Geld vermittelt. Auch soll ein Wuppertaler Reisebüro als
Vollmitglied von "dolphin aid e.V." Provisionen für vermittelte
Reisen kassiert haben, was der Verein bestreitet. Der WDR hatte
berichtet, dass Spenden an den Verein teilweise erst auf Anmahnung
von Eltern bei betroffenen Kindern richtig verbucht worden seien.
Reisekosten des Vorstands von "dolphin aid" und von Mitarbeitern
sollen aus Spendengeldern finanziert worden sein.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Der Verein dolphin aid ist
bei einigen Kritikern dafür bekannt, dass er schon mal mit
einstweiligen Verfügungen oder Unterlassungserklärungen gegen sie
vorgeht. Das WDSF ist froh, dass es nun einen öffentlichen Prozess
gibt, der hoffentlich über die Hintergründe des unserer Meinung nach
fragwürdigen Vereins einiges aufdeckt. Die kommerzielle Verwendung
von Delfinen für die Delfintherapie ist in unseren Augen ein
Missbrauch der freiheitsliebenden Meeressäuger."
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