(ots) - NEU: Kommunikationstraining für Lübecker
Medizinstudierende zu Sexualität und sexuell übertragbaren
Infektionen
Im kommenden Wintersemester 2017/18 startet im Studiengang
Humanmedizin der Universität zu Lübeck eine neue und für
Medizinstudierende ungewöhnliche Lehrveranstaltung. "Let´s talk about
Sex" heißt das Kommunikationstraining, das die Deutsche AIDS-Hilfe
(DAH) in Zusammenarbeit mit ärztlichen Fachgesellschaften und der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt hat.
Finanziell wird das Projekt vom Verband der Privaten
Krankenversicherung e.V. (PKV) unterstützt.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Medizinstudierenden nicht nur
klinisches Wissen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren
Infektionen (STI) zu vermitteln, sondern sie auch darin zu
unterrichten, wie sie besser über diese Themen mit Patientinnen und
Patienten sprechen können. "Let's talk about Sex" ist ein kompaktes
Fortbildungsmodul mit praxisnahen Rollenspielen, interaktiven
Kleingruppeneinheiten und Kurzvorträgen. Nach der Berliner Charité
und der Goethe-Universität Frankfurt am Main ist das
Universitätsklinikum in Lübeck die dritte medizinische Fakultät in
Deutschland, die das Modul als Pflichtbestandteil in ihre Lehre
integriert.
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, erklärt: "Ärztinnen und Ärzte können als
Vertrauenspersonen eine sehr wichtige Rolle bei der Prävention von
HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen spielen. Wichtig
dabei ist, nicht nur die medizinischen Grundlagen, sondern auch die
Kommunikation über dieses sensible Thema zu erlernen. Deshalb ist zu
begrüßen, dass Universitäten die Kommunikation auch im Bereich der
sexuellen Gesundheit in ihr Curriculum integrieren."
Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten
Krankenversicherung e.V., ergänzt: "Wir freuen uns, dass durch die
finanzielle Unterstützung der PKV in den letzten sechs Jahren über
1.700 Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudierende und medizinische
Fachkräfte geschult werden konnten und die PKV damit ein europaweit
einmaliges Projekt unterstützen kann."
Am 15. September stellen Dipl.-Psychologe Steffen Taubert,
Projektleiter bei der Deutschen AIDS-Hilfe, und Hartmut Evermann,
Dipl.-Sozialpädagoge bei der Lübecker AIDS-Hilfe, zunächst den
Lübecker Hochschuldozenten und Hochschuldozentinnen das neue
Fortbildungsmodul in einem "Train-the-Trainer"-Seminar vor. Beide
haben bereits zahlreiche Seminare für Studierende geleitet und kennen
eine Vielzahl an Tipps, wie die Lehreinheiten am besten umgesetzt und
im Anschluss den Studierenden vermittelt werden können.
Die Deutsche AIDS-Hilfe verfügt über langjährige Erfahrung in der
medizinischen Fachkräftefortbildung. Winfried Holz, Vorstand der
Deutschen AIDS-Hilfe, sagt: "Vielen Ärztinnen und Ärzten fällt es
schwer, das Thema Sexualität anzuschneiden. HIV wird deswegen häufig
erst viel zu spät festgestellt, Geschlechtskrankheiten werden leicht
übersehen. Mit verschiedenen Partnern haben wir daher schon vor
vielen Jahren eine unterstützende Fortbildung zu diesem sensiblen
Thema entwickelt. Im Einsatz bei angehenden Medizinerinnen und
Medizinern machen wir schon seit 2012 sehr gute Erfahrungen mit
unserem Angebot."
Prof. Dr. Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und
Mikrobiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, der das
neue Fortbildungsmodul an die Lübecker Hochschule geholt hat, erklärt
seine Motivation: "Zwar kommen Menschen heute immer früher mit dem
Thema Sexualität in Berührung, dennoch fällt es vielen Erwachsenen
nicht leicht, darüber zu reden. Umso wichtiger ist es, angehenden
Ärzten und Ärztinnen klare Fragestrategien und Kommunikationswege
bereits in ihrer Ausbildung näher zu bringen."
Weitere Informationen über das Projekt unter:
www.hiv-sti-fortbildung.de
Pressekontakt:
Deutsche AIDS-Hilfe
Holger Wicht
Pressesprecher
Tel. (030) 69 00 87 - 16
presse(at)dah.aidshilfe.de
www.aidshilfe.de
Verband der Privaten Krankenversicherung e. V.
Pressestelle
Tel. 030 - 20 45 89 44
presse(at)pkv.de
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Pressestelle
Tel. 0221 - 89 92 280
pressestelle(at)bzga.de
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