(ots) - Erstmals zog die kommunistische CGT allein
durch die Straßen. Vorbei ist die Zeit der Massenproteste, die das
Land lahm legten und Reformen blockierten. So wie 1995, als
Premierminister Alain Juppé seine Rentenreform nach wochenlangem
Generalstreik begraben musste.
Macron wird dem Druck der Straße nicht nachgeben. "Faulenzer,
Zyniker und Extreme" sollen ihn nicht von seinem Weg abbringen, sagte
er. Und in diesen deutlichen Worten liegt für den Staats-chef auch
die größte Gefahr: nämlich die, sich von seinem Volk abzukoppeln. Den
Bodenkontakt zu verlieren und in die Höhen der Arroganz zu
entschwinden.
Nicht jeder Arbeitslose ist ein Faulenzer und nicht jeder, der den
Präsidenten kritisiert, ein Zyniker. Mit verletzenden Äußerungen wie
diesen bringt Macron die Menschen gegen sich auf - unabhängig von
jeder Gewerkschaft. Dabei hat der 39-Jährige mit seiner satten
Parlamentsmehrheit im Rücken gute Chancen, Frankreich zu reformieren.
Doch ein Staatschef muss auch seine Landsleute mitnehmen. Hier bleibt
für Macron noch viel zu tun.
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