(ots) -
Kanzler-Kandidaten gehen in Talk-Shows, Rothirsche auf den
Brunft-Platz. Thema Nummer eins: Familienpolitik! Denn nur der
Gewinner kann seine Gene weitergeben; die Damen entscheiden, wer die
Wahl gewinnt. Jede Stimme zählt. Zeitgleich zur Bundestagswahl nimmt
jetzt auch die Hirschbrunft volle Fahrt auf. Um sich zu präsentieren,
wird kräftig geröhrt und geknört. Wer am lautesten schreit, hat am
Ende die Macht. Ein riesiger Brustkorb als Resonanzkörper steht für
Kraft und Stärke, Gesundheit und Ausdauer. Wer Dominanz zeigt, ist
klar im Vorteil. Das Wahlvolk ist auf der Seite des Stärkeren. Der
Platzhirsch beherrscht während der Brunft sein Rudel und lässt sich
die weiblichen Tiere so leicht nicht abwerben. Doch auf Dauer ist
niemand unbesiegbar. Starke Gegner provozieren und attackieren den
Wortführer. Sie versuchen die Wahl für sich zu gewinnen.
"Bei der Brunft treten Machos gegeneinander an", sagt Dr. Andreas
Kinser, Forst- und Jagdexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. Bei
Hirschen gibt es nach der Wahl keine "große Koalition". Die
testosterongesteuerten Gegner enden als Gewinner oder Verlierer! Es
kann nur einen geben. Wer es mit einem Platzhirsch aufnimmt, muss gut
aufgestellt sein. "Das einzige Argument ist die körperliche
Überlegenheit", sagt Andreas Kinser. Die Zuschauerränge am Rande des
Brunftplatzes sind mit den "Damen" gut besetzt. Kann der Favorit den
Rivalen mit "Worten" beeindrucken? Endet das akustische Duell
unentschieden, wird der Boden mit Geweih und Vorderläufen aufgewühlt.
Wie bei jeder Wahl wird viel Staub aufgewirbelt. Beim Imponier-Marsch
präsentieren die Rothirsche dann ihre Geweihe. Drohgebärden sollen
den Gegner beeindrucken. Hin und wieder reicht die Demonstration von
Stärke nicht aus. Dann kommt es zum Kampf. Mit dem Geweih voran
nehmen die Kontrahenten ihr Gegenüber ins Visier. Nur sehr selten
bleibt dabei einer der Kombattanten blutig auf der Strecke: "Es kommt
vor, dass ein Geweihende den Gegner so sehr verletzt, dass dieser
verendet", sagt Kinser.
Warum der gefährliche Aufwand? Es geht um Macht und Sex: Denn der
Kandidat, der das Duell gewinnt, darf alle Damen beglücken. Und wenn
beide Parteien verlieren? Das ist die Stunde der "kleinen Parteien":
Jüngere Hirsche - die sogenannten Beihirsche - haben sonst zwar nicht
viel zu melden, tragen in diesem Fall aber den Sieg davon. Wenn beim
Kampf der Giganten was schief gelaufen ist, sorgen die Außenseiter
für den Nachwuchs.
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ihrer Nähe. Spannung garantiert!
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
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