(ots) - Viele Tierarten, die in Deutschland heimisch
sind, könnten durch die Auswirkungen des Klimawandels in andere
Länder abwandern. Davor warnt die Bundesregierung in ihrer Antwort
auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion, die der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) vorliegt.
Demnach werde es in Mitteleuropa insgesamt wärmer und häufiger zu
Extremwetterereignissen kommen, heißt es in dem Schreiben des
Bundesumweltministeriums. Das Ressort gibt an, dass bei
kältebedürftigen Vogelarten wie dem Kuckuck oder Bergpieper bereits
ein Rückzug in höher gelegene und kühlere Regionen beobachtet werde.
Hochspezialisierte und wenig mobile Tiere, deren Lebensräume zudem
stark zerstückelt sind, seien besonders stark von den Folgen des
Klimawandels betroffen. "Artbezogene Analysen zeigen, dass
insbesondere Vertreter aus der Gruppe der Schmetterlinge (Tag- und
Nachtfalter) besonders vom Klimawandel betroffen sind, gefolgt von
Weichtieren und Käfern", heißt es in der Antwort. Weiter warnt das
Umweltressort: Sollte der Meeresspiegel an der Nordsee durch den
Klimawandel so stark ansteigen, dass sich die Landschaft nicht
anpassen kann, könnte es zu einer dauerhaften Überflutung kommen. Und
damit wiederum könnte das Wattenmeer "als Lebensraum und
Nahrungsgebiet für Zugvögel und andere Arten verloren gehen". Um
Arten zu schützen, setzt die Bundesregierung etwa darauf,
"Lebensräume gut zu vernetzen", und nennt das Beispiel des
sogenannten Biotopverbundes. Die Grünen-Abgeordnete Steffi Lemke
wirft der Regierung jedoch diesbezüglich Versagen vor. "Der
Biotopverbund auf zehn Prozent der Fläche hätte nach Zielsetzung in
der Nationalen Biodiversitätsstrategie bereits 2010 umgesetzt sein
sollen", sagte Lemke der "Rheinischen Post". Doch nichts sei
passiert. "Auf Drängen der Unions-Fraktion wurde bei der
Verabschiedung des Bundesnaturschutzgesetzes eine Zeitvorgabe für
dieses Ziel endgültig abgeschafft", kritisierte Lemke weiter.
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