(ots) - Wie man einem kaputten Unternehmen binnen weniger
Stunden den Rest geben kann - das haben die Piloten von Air Berlin in
den letzten 48 Stunden gezeigt. Ihre spontan eingereichten
Krankenscheine mitsamt drastischen Flugausfällen haben die Reisenden
endgültig vergrault. Nun rutschen die Buchungen noch rasanter in den
Keller, Erstattungen müssen teuer bezahlt werden; und das alles in
der schwierigen Liquidationsphase. Die einzigen, die aktuell fröhlich
sein können, sind die Aufkäufer. Denn der Preis des Unternehmens Air
Berlin ist am Boden. Natürlich kann man die Ängste der Piloten
verstehen; schließlich werden sie in einer neuen Flugfirma weniger
verdienen. Aber sie missachten mit ihrem wilden Streik die vielen
Flugbegleiter und Angestellten, die ebenso um Job und Verdienst
bangen - aber trotzdem ihren beruflichen Pflichten nachgehen.
Verständlich, dass die Stimmung an den Schaltern und in den Kabinen
seit Dienstagmorgen auf dem Nullpunkt gelandet ist. Die "kranken"
Piloten haben die Belegschaft gespalten; und das in der Agonie ihres
Unternehmens. Gut möglich, dass die Zeit von Air Berlin nun noch viel
schneller abläuft als ursprünglich gedacht. Eine geregelte Übernahme
jedenfalls scheint kaum noch möglich. Und weitere Stützen seitens der
Bundesregierung sind undenkbar geworden. Es fing an mit großen
Fehlern des Managements, nun schlug mit den Piloten die
nächst-höchste Gehaltsklasse zu. Am Ende leiden besonders die vielen
gewöhnlich bezahlten Angestellten. Das haben sie nicht verdient.
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