(ots) - PwC-Umfrage: 83 Prozent der deutschen
Familienunternehmen können sich die Beteiligung eines Finanzinvestors
vorstellen, vor wenigen Jahren waren es nur 18 Prozent / Sieben von
zehn Familienunternehmen glauben, dass Private-Equity-Fonds ihre
Portfoliofirmen besser machen / PwC-Experte Bartels:
"Familienunternehmer nehmen Beteiligungsfonds nicht mehr als Gefahr
wahr, sondern als potenziellen Partner."
Familienunternehmen verlieren ihre Scheu vor
Private-Equity-Investoren. Das zeigt eine Umfrage der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter mehr als 300
deutschen Familienunternehmen. Erstaunliche 83 Prozent der befragten
Unternehmen können sich inzwischen eine Beteiligung von
Finanzinvestoren vorstellen - zum Vergleich: Bei einer ähnlichen
PwC-Umfrage vor sechs Jahren waren es gerade einmal 18 Prozent. Dazu
passt das positive Gesamtbild, das viele Familienunternehmen
mittlerweile von Private Equity haben. So sind 72 Prozent der
Ansicht, dass Finanzinvestoren die von ihnen übernommenen Firmen
"operativ verbessern". 61 Prozent billigen den
Beteiligungsgesellschaften überdies zu, "den nachhaltigen
Unternehmenserfolg zum Ziel zu haben".
Private-Equity-Branche ist der Imagewandel gelungen
"Das Image der Private-Equity-Branche hat sich in den vergangenen
Jahren komplett gewandelt. Die meisten Familienunternehmer sehen in
Finanzinvestoren keine Gefahr mehr für das eigene Unternehmen,
sondern potenzielle Partner für dessen erfolgreiche
Weiterentwicklung, wenn es etwa darum geht, das Eigenkapital zu
stärken oder die Nachfolge zu regeln", sagt Dr. Peter Bartels, Leiter
Familienunternehmen und Mittelstand und Mitglied der Geschäftsführung
bei PwC. Die Gründe hierfür sieht Steve Roberts, Leiter Private
Equity bei PwC, "zum einen im Abbau von Vorurteilen". Zum anderen
trage die Beteiligungsbranche aber auch viel dazu bei, dass sie heute
positiver beurteilt wird als vor fünf oder zehn Jahren: "Im Gegensatz
zu früher entwickeln die meisten Finanzinvestoren ihre
Portfoliounternehmen inzwischen nämlich wirklich operativ, statt sich
in erster Linie allein auf den Hebeleffekt der Fremdfinanzierung zu
verlassen und die Finanzkennzahlen zu optimieren."
Nur noch 32 Prozent sehen Private Equity tendenziell negativ
Dass sich immer mehr Familienunternehmer intensiv mit Private
Equity beschäftigen, erkennt man auch daran, dass zwei von drei
Befragten angeben, sie wüssten genau, was der Begriff bedeutet,
weitere 26 Prozent meinten, sie hätten zumindest eine ungefähre
Ahnung. Auch dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2011.
Damals konnte nach eigener Aussage nur jeder elfte
Familienunternehmer exakt sagen, was Private Equity überhaupt ist.
Ebenfalls bemerkenswert: Nur 37 Prozent glauben, dass die einst als
"Heuschrecken" verunglimpften Fonds heute in der Öffentlichkeit noch
einen schlechten Ruf haben. Befragt nach ihrer persönlichen Meinung
zu Finanzinvestoren meinten sogar bloß 32 Prozent, sie hätten ein
schlechtes Bild von der Branche.
Unterschiedliche Stärken nutzen
Gleichwohl werfen 41 Prozent den Beteiligungsgesellschaften
weiterhin mangelnde Transparenz vor. Und sogar 50 Prozent sind der
Meinung, Private Equity-Fonds seien immer noch zu kurzfristig
orientiert und dächten in erster Linie an den eigenen Erfolg.
"Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede zwischen
Familienunternehmen auf der einen und Finanzinvestoren auf der
anderen Seite - das muss aber überhaupt nicht von Nachteil sein",
sagt Peter Bartels. "Es geht nicht darum, dass Familienunternehmer
und Beteiligungsbranche gleich ticken. Sondern darum, die Stärken des
jeweils anderen zu nutzen."
Pragmatische Annäherung
Tatsächlich zeigt die Umfrage, dass sich viele Familienunternehmen
dem Thema Private Equity nicht mehr ideologisch, sondern pragmatisch
nähern. So fürchten zwar 49 Prozent, beim Einstieg eines
Finanzinvestors Entscheidungshoheit abgeben zu müssen, und 36 Prozent
warnen vor den möglichen Folgen für das soziale Klima im Unternehmen.
Zugleich erhoffen sich aber 61 Prozent von einer Partnerschaft mit
Private Equity einen verbesserten Zugang zu Kapital, 47 Prozent lockt
die Aussicht auf ein breiteres Netzwerk und 45 Prozent versprechen
sich von möglichen Kooperationen eine Professionalisierung der
Geschäftsführung. "Unternehmer nehmen Finanzinvestoren heutzutage in
erster Linie als kompetent wahr - und darauf kommt es an", sagt Steve
Roberts.
Ãœber PwC
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aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000
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