(ots) - Auch wenn die Zinsen niedrig sind, bleibt es
wichtig, für das Alter vorzusorgen. Dabei bietet sich besonders ein
Eigenheim an. Die Finanzierung ist im jetzigen Umfeld günstig. Statt
von Zinsen profitieren Immobilienfinanzierer im Ruhestand von der
ersparten Miete. Und auf dem Weg in die eigenen vier Wände gibt es
dank Wohnriester Geld vom Staat. Wie die Förderung funktioniert,
erklärt die LBS Bayern.
Bei einem Immobilienkauf geht es um große Summen. Bringt die
Wohn-riester-Förderung da einen spürbaren Vorteil?
Die Wohnriester-Förderung kann bei einer Immobilienfinanzierung
Vorteile von mehreren zehntausend Euro bringen. Jeder
förderberechtigte Erwachsene erhält bislang 154 Euro Grundzulage im
Jahr vom Staat. Ab 2018 steigt dieser Betrag auf 175 Euro, erklärt
die Bayerische Landesbausparkasse. Das gilt für diejenigen, die
Eigenkapital für eine selbstgenutzte Immobilie ansparen, genauso wie
für diejenigen, die ihr Darlehen abzahlen. Zusätzlich gibt es für
jedes Kind 185 Euro und für ab 2008 Geborene sogar jeweils 300 Euro
Kinderzulage oben drauf. In vielen Fällen kommen Steuervorteile dazu.
Das alles trägt dazu bei, dass der Immobilienkredit schneller
abbezahlt werden kann. So spart man Zinsen und ist früher
schuldenfrei. Die geförderten Spar- und Tilgungsbeiträge müssen zwar
ab dem Renteneintritt versteuert werden. Doch das zahlt sich aus.
Denn in der Regel liegt der Steuersatz im Ruhestand weit unter dem
der Berufstätigkeit. Und dafür fällt die Belastung durch die Miete
komplett weg.
Was muss man tun, um an die Förderung zu kommen?
Die Wohnriester-Förderung ist nicht an Einkommensgrenzen gebunden.
Sie bekommt, wer vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen
Brutto-Vorjahreseinkommens in den Wohnriester-Vertrag einzahlt,
maximal 2100 Euro inklusive Zulagen. Teilweise reichen auch schon 60
Euro eigene Einzahlungen pro Jahr aus, um die Förderung zu erhalten.
Die Berater in den Geschäftsstellen von LBS und Sparkassen klären im
Einzelfall, wie Wohnriester optimal genutzt werden kann.
Kann man Wohnriester auch nutzen, wenn man schon eine laufende
Finanzierung hat?
Mittlerweile können auch Immobilienbesitzer profitieren, die schon
vor 2008 ihr Haus oder ihre Wohnung erworben haben - also bevor es
Wohnriester überhaupt gab, erklärt die LBS Bayern. Bei einer
Anschlussfinanzierung können sie ebenfalls die Förderung einbinden.
Warum steigt die Zahl der Wohnriester-Verträge an?
Derzeit gibt es rund 1,7 Millionen Wohnriester-Verträge in
Deutschland. Allein im Jahr 2016 ist die Zahl der Verträge um rund
130.000 gestiegen. Ein Eigenheim ist aus Sicht vieler Menschen die
bevorzugte Form der Altersvorsorge. Denn die eigenen vier Wände
tragen dank der ersparten Miete erheblich zur Absicherung des
Lebensstandards im Ruhestand bei. Drei Viertel der Menschen in
Deutschland sehen in einer eigenen Immobilie eine sichere
Altersvorsorge. Das geht aus einer Studie hervor, die das
Marktforschungsinstitut Kantar TNS unter anderem im Auftrag der
Landesbausparkassen durchgeführt hat. Für fast zwei Drittel der
Befragten (63 Prozent) ist ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung
sogar die beste Altersvorsorge. Der Studie zufolge hat etwa jeder
Dritte Angst vor Altersarmut. Bei den Mietern sind es 42 Prozent, bei
Immobilieneigentümern nur 28 Prozent.
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