(ots) - Die Lage im Jemen ist verheerend, die Vereinten
Nationen schlagen Alarm - und die Welt hört weg. Nach UN-Berechnungen
sind 2,3 Milliarden Euro für den Kampf gegen Hunger und Cholera nötig
- doch nicht einmal die Hälfte des Geldes ist zusammengekommen.
Tatsächlich wäre zunächst die Hilfe der reichen Nachbarn gefragt.
Doch Saudi-Arabien und die Golf-Monarchien tun das Gegenteil, ihren
Kampf gegen Iran um die regionale Vormachtstellung tragen sie auf dem
Rücken der Ärmsten aus. Und Deutschland exportiert noch immer
Militärgüter an die Saudis, weil diese als "Stabilitätsanker" in der
Region betrachtet werden. Man muss kein Pazifist sein, um das zynisch
zu finden.
Wenn nun im Bundestagswahlkampf viel über Fluchtursachenbekämpfung
geredet wird, ist damit jedenfalls nicht der Jemen gemeint.
Schließlich kommen von dort keine Scharen von Flüchtlingen zu uns und
auch keine Terroristen. So lange das so bleibt, können die Menschen
im Jemen nur mit wenig Aufmerksamkeit rechnen - und mit
unzureichender Hilfe.
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