(ots) - Rentenversicherung fordert Haltelinien bei
Rentenniveau und Beitragssätzen
Präsidentin Roßbach: Über bisherige Festlegungen hinausgehen
Osnabrück. Zehn Tage vor der Bundestagswahl fordert die Deutsche
Rentenversicherung Bund Haltelinien für Rentenniveau und
Beitragssätze über die bisherigen Festlegungen hinaus. Ihre
Präsidentin Gundula Roßbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag): "Die Alterssicherung ist auf lange Sicht angelegt und muss
immer wieder weiterentwickelt werden: Ich denke da etwa an die
Festlegung von Haltelinien beim Beitragssatz und beim Rentenniveau
über das Jahr 2030 hinaus." Roßbach nannte es dabei wichtig, "dass
wir angemessene Renten und einen akzeptablen Beitragssatz immer
zusammen denken". Ziel sollte es nach ihren Worten sein, hier einen
Konsens zu finden, der auch langfristig tragfähig sei. Zugleich
beharrte Roßbach darauf, gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die
vorzeitige Angleichung der Renten in Ost und West und die so genannte
Mütterrente aus Steuermitteln zu finanzieren.
Das Rentenniveau zeigt an, wie die Renten den Löhnen folgen. Es
setzt die durchschnittliche Rente nach 45 Jahren Arbeit ins
Verhältnis zum Durchschnittseinkommen. Laut Schätzungen des
Bundesarbeitsministeriums könnte es von derzeit 47,8 Prozent bis zum
Jahr 2045 auf etwa 41,6 Prozent sinken. Nach geltendem Recht darf das
Rentenniveau bis 2030 nicht unter 43 Prozent sinken. Festlegungen
über diesen Zeitraum hinaus gibt es noch nicht. Der Beitragssatz soll
bis 2030 nicht über 22 Prozent steigen. Aktuell beträgt er 18,7
Prozent des Bruttolohns.
Roßbach betonte, um den Anforderungen der demographischen
Entwicklung nach 2030 gerecht zu werden, sei es wichtig, dass die
Politik sich neben der gesetzlichen Rente auch mit der privaten und
der betrieblichen Altersvorsorge befasse. Wer neben der gesetzlichen
Rente keine ausreichenden Leistungen aus einer Betriebsrente oder
einer privaten Vorsorge erhalte, werde im Alter vermutlich Abstriche
von dem zuvor gewohnten Lebensstandard hinnehmen müssen.
Für das Vertrauen der Menschen in die gesetzliche
Rentenversicherung sind nach den Worten von Roßbach weniger
statistische Größen wie das Rentenniveau maßgeblich, sondern vor
allem die Höhe der Rente. Entscheidend sei vor allem, "dass die
Versicherten für ihre Beitragszahlungen eine adäquate Gegenleistung
bekommen und auch in Zukunft an den Lohnsteigerungen partizipieren".
Und da sage sie ganz deutlich: "Gerade die letzten Jahre haben
gezeigt, dass wir deutliche Rentensteigerungen hatten und die
Rentenversicherung auch in Zeiten von Finanzkrisen ihre Leistungen
sicher auszahlt."
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