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ZDF-Politbarometer September III 2017: CDU/CSU verlieren weiter an Zustimmung / Vorsprung Merkels vor Schulz bleibt unverändert groß (FOTO)

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(ots) -
Ähnlich wie vor früheren Bundestagswahlen verliert die Union auf
der Zielgeraden an Unterstützung, während sich SPD, FDP und AfD
leicht verbessern können. Unabhängig von diesem Trend erwartet eine
sehr deutliche Mehrheit (83 Prozent), dass Merkel und die Union die
Wahl gewinnen, lediglich 5 Prozent erwarten einen Sieg von Schulz und
der SPD (andere: 5 Prozent; "weiß nicht": 7 Prozent).

Projektion

In der Politbarometer-Projektion verliert die Union weitere zwei
Prozentpunkte. Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre,
käme die CDU/CSU jetzt auf 36 Prozent (minus 2), die SPD auf 23
Prozent (plus 1), die Linke erreichte unverändert 9 Prozent und die
Grünen unverändert 8 Prozent. Die FDP käme auf 10 Prozent (plus 1)
und auch die AfD könnte auf 10 Prozent (plus 1) zulegen. Die anderen
Parteien zusammen erhielten 4 Prozent (minus 1). Damit gäbe es neben
einer großen Koalition weiterhin nur eine Mehrheit für eine Regierung
aus CDU/CSU, Grüne und FDP. Für alle anderen politisch realistischen
Koalitionen würde es nicht reichen.

Dass eine solche Projektion noch keine Prognose für den Ausgang
der Wahl sein kann, macht auch die Tatsache deutlich, dass 39 Prozent
(minus 3) aller Befragten sagen, dass sie noch nicht sicher sind, ob
es bei ihrer geäußerten Wahlteilnahme oder Wahlabsicht bleiben wird.
Dass auf den letzten Metern bis zur Wahl am Sonntag in einer Woche
Spielraum für mobilisierungsbedingte oder wahltaktische Veränderungen
bleibt, verdeutlicht eine weitere Zahl: Lediglich 29 Prozent aller
Wähler geben an, dass für sie nur eine einzige Partei in Frage kommt,
71 Prozent können sich vorstellen, außer der genannten Partei auch
noch mindestens eine andere Partei zu wählen.

Keine mehrheitliche Unterstützung für irgendein Koalitionsmodell
Alle zur Bewertung vorgelegten möglichen Koalitionen werden von den




Befragten mehrheitlich abgelehnt: Noch am wenigsten gilt das für eine
große Koalition und Schwarz-Gelb ("schlecht": 42 Prozent bzw. 40
Prozent), aber auch dafür gibt es nur 40 Prozent bzw. 39 Prozent
Zustimmung (Rest zu 100 Prozent zumeist "egal" oder "weiß nicht").
Noch weniger Rückhalt finden Schwarz-Grün und die Jamaika-Koalition
aus Union, Grünen und FDP ("schlecht": 44 Prozent bzw. 52 Prozent;
"gut": 30 Prozent bzw. 25 Prozent). Am deutlichsten abgelehnt werden
die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ("schlecht": 53 Prozent;
"gut": 22 Prozent) und vor allem Rot-Rot-Grün ("schlecht": 63
Prozent; "gut": 24 Prozent).

Rechtsextremistischen Ansichten in der AfD

In den letzten Wochen hat die AfD kontinuierlich bessere Werte bei
der Wahlabsicht erzielt. Wie keine andere Partei polarisiert sie aber
in der Bevölkerung und stößt auf massive Ablehnung bei einer sehr
deutlichen Mehrheit der Wähler. Hintergrund dafür ist, dass ein
gewachsener Anteil der Befragten der Meinung ist, dass
rechtsextremistische Ansichten in der AfD sehr weit (45 Prozent) oder
weit (34 Prozent) verbreitet sind. Lediglich 14 Prozent sagen diese
sind nicht so weit verbreitet und 2 Prozent sehen überhaupt keine
solchen Positionen in der AfD.

Lieber als Kanzler/in

Fast keine Veränderung hingegen gibt es bei der Frage nach dem
gewünschten Kanzler oder Kanzlerin: 56 Prozent (minus 1 im Vergleich
zur Vorwoche) wünschen sich einen Verbleib Merkels im Amt, 32 Prozent
(minus 1) hätten lieber Schulz als nächsten Bundeskanzler (Rest zu
100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Neben den
CDU/CSU-Anhängern, die mit 96 Prozent (minus 1) fast geschlossen
hinter ihr stehen, wird Angela Merkel auch von den meisten
FDP-Anhängern (87 Prozent) unterstützt. Für Martin Schulz sprechen
sich jetzt 74 Prozent (minus 3) der SPD-Anhänger sowie eine Mehrheit
der Linke-Anhänger (59 Prozent) aus. Die Anhänger der Grünen sind
eher gespalten (Merkel: 45 Prozent; Schulz: 49 Prozent) und von den
AfD-Anhängern wünschen sich 34 Prozent Merkel und 32 Prozent Schulz.

TOP TEN

Auf der Liste der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker gibt es nur geringfügige Veränderungen:
Auf Platz eins liegt weiterhin Angela Merkel, mit einer
Durchschnittsnote von 1,9 (hier und im Folgenden Vergleichswert in
Klammer aus Sept. II: 2,0) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen
Wolfgang Schäuble mit 1,7 (1,7), Sigmar Gabriel mit 1,5 (1,5), Martin
Schulz mit 1,1 (1,1), Cem Özdemir mit 1,1 (1,0), Thomas de Maizière
mit 1,0 (0,9), Christian Lindner mit 0,9 (0,9), Horst Seehofer mit
0,4 (0,6), Ursula von der Leyen mit 0,3 (0,5). Schlusslicht bleibt
Sahra Wagenknecht. Sie erhält mit minus 0,1 (0,2) eine Bewertung
knapp im negativen Skalenbereich.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 12. bis 14. September 2017 bei 1.383 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 34
Prozent, SPD: 28 Prozent, Linke: 9 Prozent, Grüne: 8 Prozent, FDP: 11
Prozent, AfD: 7 Prozent. Das letzte Politbarometer vor der Wahl
sendet das ZDF am Donnerstag, 21. September 2017 im "heute-journal".

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de

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Datum: 15.09.2017 - 09:53 Uhr
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