(ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) ist besorgt über die
Festnahme eines myanmarischen Fotojournalisten und seines Assistenten
in Bangladesch. Minzayar Oo und Hkun Lat waren im Auftrag des
deutschen Magazins GEO in der südlichen Stadt Stadt Cox's Bazar
unterwegs, um die Situation der Rohingya zu dokumentieren, die vor
den Gräueltaten in Myanmar nach Bangladesch geflohen sind und dort
Schutz suchen (http://t1p.de/wnsa). Die Behörden in Bangladesch
werfen den Journalisten unter anderem Spionage vor
(http://t1p.de/yfrq).
"Minzayar Oo und Hkun Lat wollten die dramatische Situation der
Rohingya dokumentieren. Es kann nicht sein, dass sie der Spionage
beschuldigt werden, nur weil sie ihren Job gemacht haben," sagte
ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Minzayar Oo und Hkun Lat müssen
sofort freigelassen werden, damit sie ihre wichtige Arbeit
wiederaufnehmen können."
Oo und Lat wurden am 7. September in Cox's Bazar festgenommen und
werden dort seitdem festgehalten. Zwischenzeitlich wurden sie für ein
geheimes Verhör in die Hauptstadt Dhaka gebracht
(http://t1p.de/yfrq). Ein Antrag auf Freilassung gegen Kaution wurde
abgelehnt.
FOTOJOURNALISTEN DROHEN BIS ZU FÃœNF JAHRE HAFT
Den Fotojournalisten wird vorgeworfen, "falsche Informationen"
verbreitet zu haben. Sie sollen mit einem Touristenvisum und nicht
als Journalisten nach Bangladesch eingereist sein. Die Behörden
werfen Oo und Lat zudem Spionage vor, weil sie angeblich
"Informationen über die Rohingya für Myanmar gesammelt" haben sollen.
Ihnen drohen deshalb bis zu fünf Jahre Haft (http://t1p.de/yfrq).
Oo, der für die britische Fotoagentur Panos Pictures arbeitet,
gehört laut GEO zu den renommiertesten Fotojournalisten weltweit und
wurde für seine Arbeit mit mehreren bedeutenden internationalen
Fotopreisen ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden unter anderem in der
New York Times und im Guardian veröffentlicht.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Bangladesch auf Platz
146 von 180 Staaten. Derzeit sitzen dort fünf Journalisten wegen
ihrer Arbeit in Haft, ein Journalist wurde in diesem Jahr getötet.
Weitere Informationen über die Lage für Journalisten vor Ort finden
Sie unter www.reporter-ohne-grenzen.de/bangladesch.
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