(ots) - Remarque-Gesellschaft ruft Merkel zur
Vermittlung im Nordkorea-Konflikt auf
Offener Brief: "Sanktionen sind der falsche Weg, Nordkorea von
seinen Atomwaffen abzubringen"
Osnabrück. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) ruft die Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft die Bundesregierung
zur Vermittlung in der Nordkorea-Krise auf. Es sei dringend
notwendig, die Bemühungen zur diplomatischen Beilegung des Konflikts
zu verstärken, heißt es in dem Schreiben, das der Neuen Osnabrücker
Zeitung vorliegt: "Sie, Frau Bundeskanzlerin, haben Ihre Bereitschaft
angeboten, aktiv bei der diplomatischen Beilegung der Krise um
Nordkoreas Atomrüstung, die gegenwärtig den Weltfrieden bedroht, zu
vermitteln. Wir bitten Sie, dieses Angebot schnell zu realisieren."
Die derzeitige Eskalation sei die "die logische Folge einer
Politik, die Drohgebärden an Stelle von miteinander Reden und
Verhandeln setzt", mahnen die Verfasser. "Die beschlossenen
Sanktionen des UN-Sicherheitsrates sind der falsche Weg, Nordkorea
von seinen Atomwaffen abzubringen. Reden ist der einzige Ausweg." Mit
US-Präsident Donald Trump und Koreas Präsident Kim Jong-Un liege "die
Verantwortung für den Weltfrieden in Händen zweier Männer, die schwer
einschätzbar sind".
Grundlage einer Vermittlung in der Nordkorea-Krise könnten nach
Ansicht der Remarque-Gesellschaft unter anderem folgende Punkte sein:
die Einrichtung eines regionalen Sicherheitsrates unter Beteiligung
aller Länder in Nordostasien; ein Nichtangriffspakt aller am
Korea-Konflikt beteiligten Staaten; ein Friedensvertrag für Korea,
der das bestehende Waffenstillstandsabkommen ersetzt sowie eine
allmähliche Beendigung aller unilateralen und multilateralen
Sanktionen. Nordkorea müsse zudem die Garantie erhalten, dass es
nicht mit Atomwaffen angegriffen wird, wenn es auf den
Atommacht-Status verzichtet.
Der aus Osnabrück stammende Schriftsteller Erich Maria Remarque
hat in seinem berühmten Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues" das
Grauen des Ersten Weltkrieges wie kaum ein anderer geschildert. Die
zum Gedenken an ihn gegründete Gesellschaft sieht sich der Bewahrung
humanistischer Werte verpflichtet.
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