(firmenpresse) - "Der Mensch hat nicht weniger Muskeln, weil er alt wird. Er wird alt, weil er weniger Muskeln hat."
Der Sportwissenschaftler Karsten Focke im Gespräch mit der karriereschmiede-köln.
Es geht um Bewegung als Jungbrunnen, Seniorensport und warum sich Muskeltraining noch im hohen Alter auszahlt.
Herr Focke, aus sportmedizinischer Sicht - wie hat sich der Umgang mit dem Älterwerden verändert?
Die demographische Statistik zeigt: Die Gruppe der Best-Ager wächst rasant, wird immer älter und erlebt die Einschränkungen des Älterwerdens zunehmend bewusst.
Viele reagieren darauf und schenken ihrer Gesundheit mehr Aufmerksamkeit. Frei nach dem Motto "Kürzer trete ich später" trainieren sie im Fitnessstudio oder leisten sich sogar einen Personal Trainer.
Nach einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte ist inzwischen fast jedes dritte Mitglied in einem Fitnessstudio über 50 Jahre alt.
Gerade im Seniorensport sind ausgebildete Trainer deshalb gefragt.
Was heißt eigentlich Sport im Alter? Nur Prävention und Reha?
Ein gutes Trainingsprogramm für Senioren umfasst vier Säulen: Ausdauer, Koordination, Beweglichkeitstraining und, besonders wichtig, das gezielte Training der Muskelkraft.
Aber natürlich dient Sport im Alter auch der Rehabilitation: Best Ager haben oft längere Reha-Zeiten nach Hüft- oder Schulteroperationen durchzustehen.
In diesen Fällen gilt es, erreichte Erfolge auf Dauer zu halten und zu stärken.
Sie betonen den Wert des Muskeltrainings. Ist das Sixpack im Alter überhaupt noch ein Thema?
Beim Seniorensport streben wir keine Muskelpakete an. Es geht darum, Kraft und Beweglichkeit zu stärken.
Allerdings empfehle ich dabei manchen mehr Ehrgeiz. Es gibt zwar auch unter den Best Agern Leistungssportler.
Aber die meisten Älteren holen weniger aus sich heraus als sie können.
Muskeltraining gehört zu einem gesunden Lebensstil wie Essen, Schlafen und Trinken - ein Leben lang.
Das Training darf also ruhig etwas anstrengend sein?
Ja. Vorausgesetzt, die Gelenke, die Bänder und das Herz-Kreislauf-System lassen es zu.
Die optimale Belastung und die richtige Zahl der Wiederholungen findet man am sichersten unter fachlicher Anleitung.
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Weiterbildung zum "Physio-Fitnesstrainer"
Immer mehr Ältere machen die Erfahrung: Muskeltraining hält jung und unabhängig! Sofern es medizinisch fundiert angeleitet wird.
Die karriereschmiede-köln reagiert auf diesen Trend mit der neuen Weiterbildung zum "Physio-Fitnesstrainer im Seniorensport".
Mehr über den Kurs Physio-Fitnesstrainer
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Wie verändern Sport und Bewegung das Leben im Alter?
Bewegung ist der beste Jungbrunnen. Regelmäßiges, kraftbetontes Training erhöht die Chance, bis ins hohe Alter selbständig und beschwerdefrei zu leben.
Schauen Sie: Bei sportlich aktiven Senioren sinkt das Risiko von Stürzen und Herzinfarkt, die Elastizität der Arterien wird verbessert, man fühlt sich selbstbewusster und wohler.
Und das sind nur einige Effekte auf Körper und Geist.
Haben Sie ein konkretes Beispiel, wie diese Effekte entstehen?
Nehmen wir das Krafttraining. Bei der Muskelarbeit werden verstärkt Myokine gebildet.
Diese hormonähnlichen Botenstoffe gelangen in den Blutkreislauf und beeinflussen unter anderem den Zucker- und Fettstoffwechsel.
Sie fördern die Aufnahme von Zucker in die Muskelzellen und wirken so dem Auftreten von Diabetes entgegen.
Ein anderer positiver Effekt betrifft die Entstehung eines antientzündlichen Milieus im Körper.
Damit wird Karzinomen, Demenz oder Parkinson ein gefährlicher Nährboden entzogen.
Inzwischen kristallisiert sich heraus: Je mehr Muskeln, desto mehr Myokine, desto weniger chronische Erkrankungen.
Sport assoziieren wir besonders mit gesunden Menschen.
Wie profitieren Kranke, Behinderte oder an Demenz Erkrankte davon?
Natürlich kann ein medizinisches Fitnesstraining weder Parkinson noch Demenz heilen.
Es kann aber das Auftreten von Beschwerden verlangsamen und "Restmobilitäten" aufrechterhalten.
Pflege oder gar Bettlägerigkeit lassen sich so sehr lange vermeiden.
Durch das Training wird beispielsweise das Gangbild besser, die Griffkraft nimmt zu und sogar das Denkvermögen und andere neurologische Prozesse werden positiv beeinflusst.
Welche besonderen Kompetenzen haben Fitnesstrainer, die sich auf den Seniorensport spezialisiert haben?
Im Fitnessstudio stellen sie das Training und die Geräte so ein, dass die positiven Effekte im Alltag spürbar werden.
Sowohl Ãœber- als auch Unterforderungen schaden ja dem Trainingserfolg.
In Altenwohnheimen oder Pflegeheimen sorgen sie dafür, dass Bewegungsangebote zur täglichen Betreuung gehören.
Das ist die vielleicht wertvollste Kompetenz von Fitnesstrainern im Seniorensport:
auf die Bedürfnisse von Hochaltrigen und deren alterstypische Beschwerden einzugehen.
Sport für Ältere und Hochaltrige hat also Zukunft. Welche Qualifikationen benötigt man, um in diesem Markt erfolgreich zu sein?
An der karriereschmiede-köln steht die Ausbildung zum "Physio-Fitnesstrainer im Seniorensport" sowohl ausgebildeten Betreuungsassistenten als auch Quereinsteigern offen.
In der ersten Hälfte der vierwöchigen Ausbildung erarbeiten sich die Teilnehmer die Fitnesstrainer B-Lizenz.
Der Schwerpunkt liegt in dieser Phase darauf, Senioren beim Krafttraining im Fitnessstudio, zu Hause oder in Wohnresidenzen zu unterstützen und anzuleiten.
Und danach?
Im zweiten Teil der Ausbildung erwerben die Teilnehmer die A-Lizenz zum "Medizinischen Fitnesstrainer".
Sie arbeiten sich in sportmedizinische Themen, seniorengerechte Trainingsformen und Trainingspläne für orthopädische und internistische Beschwerdebilder ein.
Diese maßgeschneiderten Programme stellen in der Reha, im Fitnessstudio und beim Personal-Training einen Kernpunkt der Betreuung dar.
Diplom-Sportwissenschaftler Karsten Focke berät die karriereschmiede-köln in sportmedizinischen Fragen.
Er ist Personal Trainer, Diplom-Sportlehrer und Sportökonom, DTB/VDT Trainer, DSLV Skilehrer und FPZ-Rückentrainingstherapeut.
Selbst ist er ein sportliches Allroundtalent und hält sich mit Fitnesstraining, Skifahren, Reiten und Biken fit.
Interview: Elke Harders, karriereschmiede-köln. www.karriereschmiede-koeln.de
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