(ots) - Weltweit müssen 152 Millionen Kinder unter
ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Knapp die Hälfte dieser Kinder
setzen dabei ihre Sicherheit oder ihre physische und psychische
Gesundheit aufs Spiel. 19 Millionen Kinderarbeiter sind jünger als 11
Jahre. Diese Zahlen veröffentlichte die Internationale
Arbeitsorganisation ILO heute während der Generalversammlung der
Vereinten Nationen in New York. Erstmals hat die ILO gemeinsam mit
der Internationalen Organisation für Migration und der privaten Walk
Free Foundation die Situation in über 105 Ländern ausgewertet.
»Die Zahlen zeigen, dass es keinen nennenswerten Fortschritt im
Kampf gegen die Ausbeutung von Kindern gibt - im Gegenteil: 40
Millionen Menschen unterliegen nach ILO-Angaben der Sklaverei,
darunter 10 Millionen Kinder,« erklärte Jörg Angerstein,
Vorstandssprecher von terre des hommes. »Von diesen Kindern sind
knapp drei Viertel Mädchen, die beispielsweise sexuell missbraucht
oder zwangsverheiratet werden«.
Besonders in Kriegs- und Konfliktgebieten laufen Kinder Gefahr,
ausgebeutet und versklavt zu werden. Das zeigt die aktuelle Situation
in Syrien. »Der Krieg in Syrien hat die Lebensgrundlage von mehr
zwölf Millionen Menschen zerstört. Wir beobachten einen drastischen
Anstieg von Kinderarbeit in Syrien und den Nachbarländern«, so Jörg
Angerstein. »Damit Kinderarbeit und Sklaverei endlich beendet werden,
müssen Arme und diskriminierte Bevölkerungsgruppen endlich wirksam
gefördert und vor Ausbeutung geschützt werden. Die Instrumente dazu
liegen vor, etwa die ILO- Konventionen gegen Zwangsarbeit und gegen
die schlimmsten Formen der Kinderarbeit oder die UN
Nachhaltigkeitsziele. Was fehlt, ist der politische Wille, diese
Verpflichtungen auch umzusetzen«.
terre des hommes kämpft in 32 Ländern gegen Sklaverei und
Ausbeutung: In Indien und dem Nahen Osten schützen wir Mädchen vor
Zwangsheiraten. In der Textilindustrie Südindiens konnte terre des
hommes bereits 34.000 junge Mädchen aus der Sklaverei befreien. In
Kriegsgebieten schützen wir Kinder vor weiterer Gewalt und
Ausbeutung.
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