(ots) - 40,3 Millionen Menschen leben heutzutage in
Sklaverei. Diese Zahl hat die International Labour Organisation (ILO)
gemeinsam mit der Walk Free Foundation (WFF) kurz vor der
UN-Vollversammlung in New York veröffentlicht. Um Sklaverei bis 2030
im Rahmen der Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN beenden zu
können, ist ein deutlich höheres Engagement der Mitgliedsstaaten
erforderlich. Ein globaler Fond soll jetzt dazu beitragen. Die USA
und Großbritannien haben aktuell jeweils 25 Millionen US-Dollar
zugesagt. Die Anti-Sklaverei-Organisation International Justice
Mission (IJM) fordert die nächste Bundesregierung eindringlich dazu
auf, Sklaverei zur Priorität zu machen und Finanzen bereitzustellen.
Der vorgestellte Bericht der ILO und WFF gibt die bisher
zuverlässigsten Daten über das Ausmaß von Sklaverei. Unter Sklaverei
wird eine Situation verstanden, in der eine Person gegen ihren Willen
ausgebeutet oder zu einer Ehe gezwungen wird. Drohungen, Gewalt,
Zwang oder Täuschung hindern Opfer daran zu fliehen. 10 Millionen von
ihnen sind Kinder. 71 Prozent der Betroffenen sind laut des Berichts
weiblich. 16 Millionen Menschen werden in Arbeitssklaverei
ausgebeutet. Nahezu alle Wirtschaftsbranchen sind betroffen. Weitere
4,8 Millionen Menschen werden sexuell ausgebeutet.
Ein schnelles und stärkeres Engagement der Weltgemeinschaft ist
angesichts der Zahlen dringend nötig: Um das Ziel 8.7 der
Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der UN zu verwirklichen,
müssten Bemühungen drastisch erweitert werden, so ILO-Generaldirektor
Guy Ryder.
Ein erster wichtiger Schritt dafür ist die Einrichtung eines
globalen Fonds zur Beendigung von Sklaverei. Die USA und
Großbritannien haben bereits jeweils 25 Millionen US-Dollar zugesagt.
Ebenfalls haben einige Länder wie Großbritannien und Frankreich
starke Gesetzgebungen verabschiedet, die Sklaverei in Lieferketten
angeht.
"Wir sind dankbar für die Vorreiterrolle, die Großbritannien und
die USA einnehmen, um Sklaverei bis 2030 zu beenden", sagt Dietmar
Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland. "Das Ausmaß und
die Schrecken von Sklaverei sind skandalös. Sklaverei gibt es auch in
Deutschland und ist in vielen unserer Lieferketten zu finden.
Trotzdem hat das Thema in der deutschen Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft kaum Aufmerksamkeit. Wir rufen die nächste
Bundesregierung dazu auf, die Beendigung der Sklaverei endlich zur
Priorität zu machen und ebenfalls 25 Millionen US-Dollar
bereitzustellen."
IJM Deutschland ist der deutsche Zweig der
Anti-Sklaverei-Organisation International Justice Mission (IJM). In
Deutschland führt IJM Aufklärungskampagnen zum Thema Sklaverei durch
und sucht das Gespräch mit politischen Entscheidungsträgern.
IJM-Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika decken Fälle von
Sklaverei auf, befreien Betroffene und setzen sich mit den lokalen
Behörden für die strafrechtliche Verfolgung der Täter ein. Weltweit
konnten bereits 40.000 Menschen aus Unterdrückung befreit werden.
Für ein Interview steht Ihnen Dietmar Roller,
Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e. V., zur Verfügung. Als
Experte für die Themen Sklaverei und Menschenrechte verfügt er über
30 Jahre internationale Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit.
Zur vollständigen Studie: www.alliance87.org
Pressekontakt:
IJM Deutschland e. V., Judith Kühl,
Tel: 030 246369013,
Email: jkuehl(at)ijm-deutschland.de
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