(ots) -
Nach der Bundestagswahl 2017 muss die Große Koalition nicht
alternativlos sein. Eine Studie von Pragmatic Analytic Services
(PAS), einer Initiative von komm.passion und von Data Science
Consulting, hat die Lebenswelten der Anhänger der Parteien und ihrer
Spitzenkandidaten bei Facebook durch KI-Algorithmen entschlüsselt.
Ergebnis: Die Union-Fans sind denen von FDP und Bündnis 90/Grünen
näher, als ihnen sicherlich lieb ist - den Liberalen noch stärker als
den Grünen. Was auch herauskam: Die Wählerbasen der LINKEN und der
AfD ticken in vielen Fragen gleich oder ähnlich, und zwar mehr, als
dies auf den ersten Blick zu vermuten ist. Deren jeweilige
Spitzenkandidaten sind jedenfalls im anderen Lager äußerst beliebt.
"Die Systemkritik und Unzufriedenheit am rechten und am linken Rand
sind ziemlich gleich, sodass eine Sahra Wagenknecht auch in der
AfD-Klientel gut ankommt", sagt Studieninitiator Prof. Dr. Alexander
Güttler, CEO der Kommunikations- und Unternehmensberatung
komm.passion.
Die FDP und Christian Lindner: Der liberale Macron
Die Fans des FDP-Spitzenkandidaten Christian Lindner sind aufgrund
ihrer Facebook-Likes insgesamt etwas moderner als die
Ur-FDP-Anhänger. Sie identifizieren sich weitgehend mit den Ideen der
aktuellen Regierung, vor allem dem christdemokratischen Teil. Sie
sehnen sich nach Zeiten einer gemeinsamen Koalition auf Bundesebene.
Mitregieren statt Zusehen - Modernität ohne ideologische
Scheuklappen. "Die FDP setzt hier geschickt auf Kampagnenelemente,
die man sonst aus dem klassischen Brand-Marketing für Produkte
kennt", führt Prof. Güttler aus.
Die Grünen: Mehr Mut zur Attacke?
Die Bündnis-Grünen möchten handeln, also mitregieren, nicht nur
reden. Das klappt aber nur bei einem entsprechenden Wahlergebnis, in
dem die Union auf sie angewiesen wäre, um an der Macht zu bleiben.
Denn: Weite Teile der CDU/CSU-Basis fremdeln mit den Grünen. Und das
liegt nicht einmal an den beiden grünen Spitzenkandidaten. Cem
Özdemir ist - zumindest in den sozialen Medien - beliebt auf breiter
grüner Front. Anhänger von Winfried Kretschmann, dem zahlreiche
Grünen ein CDU-Parteibuch schenken möchten, bis hin zu denen des
Parteilinken Hans-Christian Ströbele liken Özdemir auf Facebook. Auch
Fans der nach einer PAS-Studie von August beiden "deutschen Macrons",
Jens Spahn und Christian Lindner, machen keinen Hehl aus ihrer
Sympathie für den grünen Spitzenmann. Bei den Anhängern von Katrin
Göring-Eckardt sieht es nicht viel anders aus. Sie schätzen sogar
CDU-Mann Peter Altmaier außerordentlich. Leider bleibt die Liebe,
zumindest in den sozialen Netzwerken, unerwidert.
AfD und LINKE beweisen: Die Erde ist rund
LINKE und AfD bilden die Pole des politischen Spektrums. Doch die
Erde ist rund, und die Wahlklientel beider Parteien weist an ihren
Enden mehr Ãœberschneidungen auf, als dies auf den ersten Blick zu
vermuten ist. Noch stärker kristallisieren sich die Parallelen im
Vergleich der Facebook-Fanbases von Sahra Wagenknecht,
LINKEN-Spitzenkandidatin, und von Alice Weidel, AfD-Frontfrau,
heraus. Beide Gruppen sehnen sich nach vermeintlich starken
Führungspersönlichkeiten wie dem ungarischen Ministerpräsidenten
Viktor Orbán und der Französin Marine Le Pen. Wagenknechts
Sympathisanten verehren auf Facebook überdurchschnittlich oft Beatrix
von Storch aus der AfD. AfDler wiederum machen aus ihrer Begeisterung
für Wagenknecht und die LINKEN-Bundesvorsitzende Katja Kipping keinen
Hehl. "Die dunkelroten Sozialromantiker und die braunen Opportunisten
eint die Ablehnung. Nur im Umgang mit den Rechtsradikalen und mit
Nazis sowie mit den Grünen sehe ich Konfliktpotenzial", führt
Kommunikationsexperte Alexander Güttler aus.
Zur PAS-Methodik:
Im sozialen Netzwerk Facebook hat PAS mithilfe von Social Media
Analytics die Lebenswelten der Fans der Parteien und ihrer
Spitzenkandidaten untersucht und durch KI-Algorithmen entschlüsselt.
Mit ihren Likes auf Facebook offenbaren sie, wer sie sind.
Unverfälscht und unmittelbar. PAS bildet die neuronalen Netzwerke und
das soziale Genom ab - die komplexe Lebenswelt der Fans wird so
detailliert sichtbar.
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