(ots) - Bereits seit drei Jahren wartet
Piraten-Kandidat Markus Walloschek auf seine Verordnung für einen
neuen elektrischen Rollstuhl. Diesen benötigt der von der
Glasknochen-Krankheit Betroffene nicht nur, um sich mit Erwerbsarbeit
seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern auch für die Teilhabe am
öffentlichen Leben, seine politische Arbeit und auch ehrenamtliches
Engagement. Schon jetzt hat er eine beachtliche Odyssee hinter sich,
um sich sein Fortbewegungsmittel zu beschaffen.
Dazu Markus Walloschek: "Hier sieht man das Soziale in "soziale
Marktwirtschaft" schwinden. Ich komme mir vor wie auf einem Basar,
weil die KKH erst ablehnte, um dann einen Billigeren anzubieten.
Während der letzten 20 Jahre hat bei der BKK Allianz alles immer gut
geklappt, doch die KKH (mit der die BKK Allianz fusionierte) sperrt
sich. Von dort wurde ich, weil ich ganz normal arbeiten gehe, an die
Agentur für Arbeit verwiesen. Diese fühlte sich ebenso wenig
zuständig und leitete rechtswidrig an einen dritten möglichen
Kostenträger - die Deutsche Rentenversicherung - weiter."
Diese wies nun ebenso die Zuständigkeit ab und begründete: der
verordnete Rollstuhl gewählte Rollstuhlmodell "sei nicht für
Arbeitsplatzerhaltung erforderlich". Dieser Argumentation schloß sich
auch das Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz auf
Hinweis der Thüringischen Sozialministerin an. Zwar bekam Walloschek
von der KKH nun einen anderen, halb so teuren, Rollstuhl angeboten.
Dieser jedoch ist für die Erreichbarkeit seines Arbeitsplatzes und
auch für die Nutzung von Straßenbahnen ungeeignet. Daher kaufte sich
Walloschek als Übergangslösung sogar privat einen gebrauchten
Elektro-Rollstuhl. Doch auch das ist nicht ideal: drei
Beinahe-Unfälle hat Walloschek damit schon hinter sich. Seinen
vorherigen Rollstuhl konnte er nicht mehr nutzen, da dieser zwölf
Jahre alt war und keine Ersatzteile mehr hergestellt werden.
Der Piraten-Politker fragt sich: "Soll ich jetzt für alle
möglichen Lebensbereiche wie Arbeit, Ehrenamt, Hobbys oder
Verabredungen einen Extra-Rollstuhl beantragen? Noch immer warte ich
mit meiner Klage gegen die Deutsche Rentenversicherung auf einen
Termin vom Sozialgericht. Hier geht es doch nicht um einen
Grundstücksverkauf, sondern um meine Lebenqualität! Frau Merkel
besucht Firmen wie den Rollstuhl-Hersteller Otto Bock, lobt deren
Technik, aber gesetzlich Versicherte profitieren nicht von deren
Innovationen, weil die Kasse zuviel Verbesserung der Lebensqualität
nicht zahlt."
Pressekontakt:
Bernhard Koim
Landesvorsitzender der Piratenpartei Thüringen
Mitglied des Kreistag Gotha für die Piratenpartei Gotha
Piratenpartei Thüringen
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