(ots) - Der Präsident des Deutschen Pflegerats,
Franz Wagner, hat den Umgang der SPD mit dem Thema Pflege im
Wahlkampf kritisiert. "Die pflegerische Versorgung ist hochkomplex
und deshalb für Schnellschüsse ungeeignet", sagte Wagner der
"Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).
So klinge die Forderung nach einem Lohnplus von 30 Prozent für
Pflegekräfte zwar gut. Sie sei aber "zu unspezifisch". Denn es gebe
große Unterschiede bei der Entlohnung. "Wer als Pflegefachperson in
einer Klinik in Baden-Württemberg oder Bayern arbeitet, verdient
heute schon etwa ein Drittel mehr als ein Altenpfleger, der in
Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt ist",
erläuterte Wagner.
Als "problematische Aussage" stufte der Pflegexperte Bemerkungen
von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz zur Situation in der
Altenpflege ein. "Die allermeisten Pflegenden geben jeden Tag ihr
Bestes", so Wagner. Wenn das ganze System allerdings dazu führe, dass
nicht genügend Personal zur Verfügung stehe, dann müsse das
alarmieren.
Schulz hatte kürzlich gesagt, in der Altenpflege werde "die Würde
des Menschen mit Füßen getreten in vielen Fällen". Zugleich kündigte
er im Falle eines Wahlsiegs einen "kompletten Neustart" in der
Pflege an.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
Original-Content von: Saarbrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell