(ots) - Nur 18 Prozent der Mini-Jobber zahlen in die
Rentenkasse ein
Grünen-Expertin warnt: Versicherungsfreie Zone auf dem deutschen
Arbeitsmarkt immer größer
Osnabrück. Nur 18 Prozent der Mini-Jobber im gewerblichen Bereich
zahlen in die Rentenkasse ein. In Privathaushalten sind es sogar nur
etwas über 14 Prozent. Das berichtet die " Neue Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) unter Berufung auf Angaben des Bundesarbeitsministeriums
zu einer Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Brigitte Pothmer.
Die Arbeitsmarktexpertin zeigte sich alarmiert, dass sich über 80
Prozent der geringfügig Beschäftigten von der
Rentenversicherungspflicht befreien lassen. Sie kritisierte, dass
Union und FDP in ihren Wahlprogrammen dennoch die stetige Ausweitung
der Minijob-Grenze versprächen. "Das ist der völlig falsche Weg", so
Pothmer. Die Folge sei, dass die Zahl der Minijobs weiter steigen und
zugleich die Umwandlung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung
in Minijobs attraktiver werde. "Die versicherungsfreie Zone auf dem
deutschen Arbeitsmarkt würde dann immer größer", warnte die
Grünen-Politikerin. Laut Pothmer verzichtet die Mehrheit der
Minijobber nicht nur auf Rentenansprüche, sondern riskiert auch
Nachteile etwa bei der Erwerbsminderungsrente, bei
Kinderberücksichtigungszeiten oder beim Ansammeln von Beitragszeiten.
"Die Folgen sind bekannt: Insbesondere für Frauen steigt das Risiko
der Altersarmut, denn oft genug erweisen sich für sie die Minijobs
als berufliche Sackgasse", erklärte die Grünen-Bundestagsabgeordnete.
Hinzu komme, dass mehr als Dreiviertel aller Minijobberinnen und
Minijobber nur einen Niedriglohn gezahlt bekämen. Geringfügig
Beschäftigten würden darüber hinaus oft gesetzliche Ansprüche wie die
Lohnfortzahlung bei Krankheit oder Urlaubsgeld vorenthalten.
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