(ots) - Schnelles Internet wird zum politischen
Kernthema
PwC-Umfrage: 82 Prozent der Bundesbürger fordern, öffentliche
Plätze und Gebäude mit kostenlosen WLAN-Spots auszurüsten / Vier von
fünf Befragten sehen im Internet ein "öffentliches Gut", vergleichbar
mit dem Stromnetz / 53 Prozent wären bereit, für schnelles Internet
auch mehr Geld zu bezahlen / PwC-Experten Höhn und Ballhaus: "Der
Ausbau der digitalen Infrastruktur ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe"
Die digitale Infrastruktur wird für immer mehr Menschen zu einem
politischen Schlüsselthema. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 1.000
wahlberechtigten Bundesbürgern. So fordern 82 Prozent der Befragten,
öffentliche Gebäude und Plätze mit kostenlosen WLAN-Hotspots
auszustatten. Und sogar 88 Prozent meinen, jeder Bürger solle ein
Anrecht auf einen bezahlbaren Breitbandanschluss haben - auch in
ländlichen Regionen. Ebenfalls interessant: Für vier von fünf
Befragten ist das Internet inzwischen ein "öffentliches Gut", also
vergleichbar beispielsweise mit dem Stromnetz.
Ein Signal der User an Politik und Wirtschaft
Bei der Finanzierung des schnellen Internet sehen die Bürger die
Telekommunikationskonzerne (66 Prozent) und die öffentliche Hand (63
Prozent) in der Pflicht. Dagegen meinen nur 27 Prozent, dass die
Unternehmen, die das World Wide Web nutzen, auch für die direkten
Infrastrukturkosten aufkommen sollen; und sogar nur zwölf Prozent
sind der Ansicht, private User müssten unmittelbar zur Kasse gebeten
werden. Allerdings: Zugleich wären 53 Prozent der Bundesbürger
durchaus bereit, für schnelleres Internet auch mehr Geld zu bezahlen
- wobei es unter 18- bis 29-Jährigen sogar 64 Prozent sind. Aus Sicht
von PwC-Experte Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie,
Medien und Telekommunikation, ist gerade dieses Ergebnis "höchst
bemerkenswert". Denn: "Der Ausbau der digitalen Infrastruktur wird
zweifelsohne mit milliardenschweren Investitionen verbunden sein.
Unsere Umfrage zeigt jedoch, dass viele Bürger hierin eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe sehen, für die nicht nur die
Wirtschaft, sondern auch die öffentliche Hand und in letzter
Konsequenz auch die Endkunden verantwortlich sind. Dieser Befund
sollte es für Telekommunikations- und Kabelkonzerne leichter machen,
bei der Finanzierung dieses Großprojekts mutig voranzugehen."
PwC-Experte Höhn: "An der digitalen Infrastruktur hängt unser
Wohlstand"
Ähnlich sieht dies Alfred Höhn, Leiter des Bereichs Öffentlicher
Sektor bei PwC in Deutschland: "Die digitale Infrastruktur wird von
den Bürgern als zentraler Bestandteil der öffentlichen
Daseinsvorsorge gesehen. Dabei reicht es nicht, dass das Thema nur
auf der politischen Agenda immer weiter nach oben rückt. Vielmehr ist
es entscheidend, das konkrete Umsetzungsmaßnahmen folgen." Wichtig
ist Höhn dabei, "dass dies auch für komplexe Projekte wie
insbesondere der Breitbandversorgung des ländlichen Raums gilt". Bei
der Frage, welche Institutionen aus ihrer Sicht auf schnelles
Internet angewiesen sind, nennen die meisten Befragten zwar
mittelständische Unternehmen (92 Prozent) und Großkonzerne (91
Prozent) - Behörden (90 Prozent) sowie Schulen und sonstige
Bildungseinrichtungen (89 Prozent) folgen jedoch quasi gleichauf.
"Die Menschen sehen die öffentliche Hand in der Verantwortung, die
Digitalisierung voranzutreiben; gelebtes E-Government kann ein
Innovationstreiber werden", interpretiert PwC-Experte Höhn dieses
Ergebnis. Welchen hohen Stellenwert die Digitalisierung mittlerweile
für viele Bürger besitzt, zeigt sich auch daran, dass 77 Prozent der
Aussage zustimmen, ein Computer und ein Internetanschluss sollten als
Teil des Existenzminimums angesehen werden - ähnlich wie ein
Fernseher oder ein Kühlschrank.
Weitere Informationen:
Die Studie kann auf der Webseite von PwC Deutschland
heruntergeladen werden. www.pwc.de/kernthema-internet
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Daniel Klinge
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