(ots) - Für die Mehrheit der Banken in Deutschland stellen
die großen Technologiekonzerne derzeit keine Gefahr dar. Nur 34
Prozent der Institute sehen in Unternehmen wie Google, Amazon,
Facebook und Apple (kurz: GAFA) eine Bedrohung für das eigene
Geschäft. Weitaus ernster nehmen die Banken Anbieter von
Zahlungsdiensten und Fintechs mit eigener Banklizenz, sogenannte
Neobanken. Das sind die Ergebnisse des Branchenkompass Banking 2017
von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut.
Die geringe Wahrnehmung globaler Technologiekonzerne als
Wettbewerber für hiesige Banken liegt vor allem daran, dass diese bis
dato im deutschen Markt noch kaum aktiv sind mit ihren Banking- und
Payment-Produkten. Einzig Amazon Pay hat einen gewissen Anteil am
gesamten Payment-Volumen gewonnen. Apple, Google und Samsung haben
ebenfalls mobile Bezahllösungen im Angebot, sind aber bisher noch
nicht im deutschen Markt tätig. "Unterschätzen sollten Banken die
Technologieunternehmen dennoch nicht. Allein das Potenzial ist
bedrohlich", sagt Matthias Frerichs, Senior Manager Digital Banking
bei Sopra Steria Consulting.
Auch deutsche Tech-Unternehmen stellen aus Sicht der Banken noch
keine Bedrohung für das eigene Geschäft dar. Nur 14 Prozent der
Bankentscheider nehmen Telekommunikationsunternehmen als echte
Konkurrenz wahr. Ein Grund ist die geringe Akzeptanz bei den Kunden.
Der Anbieter Telefónica hat seinen Dienst Mpass 2016 wieder vom Markt
genommen. Der Bankingdienst O2 Banking richtet sich an reine
Smartphone-Kunden mit einem Sofort-Daten-Bonus für das Einkaufen im
Netz. "Es bleibt abzuwarten, wie viele Kunden O2 und Partner Fidor an
der Schnittstelle zwischen der Finanz- und
Telekommunikationsindustrie gewinnen. In Deutschland sind derartige
Partnerschaften bisher immer gescheitert", so Matthias Frerichs.
Deutlich akuter ist der Druck auf die etablierten Banken durch
branchenfremde Wettbewerber beim Bezahlen. Fast jedes zweite Institut
(47 Prozent) befürchtet beispielsweise, Marktanteile an alternative
Zahlungsdienste einzubüßen. Wichtigster Wachstumstreiber ist der
anhaltende Aufschwung im E-Commerce. Davon profitieren
E-Wallet-Systeme. Paypal sichert sich einen Löwenanteil an den
insgesamt bezahlten Gebühren. Eine beachtliche Entwicklung macht auch
Klarna, ein Anbieter, der den Einkauf auf Rechnung erleichtert. Gemäß
Unternehmensangaben nutzen hierzulande inzwischen 15 Millionen Kunden
den Service, der zusätzlich Ratenzahlungen ermöglicht.
Kryptowährungen wie Bitcoin müssen die flächendeckende Akzeptanz noch
verdienen.
Eindeutig in direkter Konkurrenz, nämlich um die
Hausbankverbindung zu den Kunden, stehen die sogenannten Neobanken,
die bis dato vor allem in Großbritannien gegründet wurden. In
Deutschland sind vor allem N26 und Fidor bekannt. 41 Prozent der
Bankentscheider sehen in diesen Bank-Startups ernsthafte Konkurrenz,
weil sie das Geschäftsmodell der Banken als Ganzes und nicht nur eine
Nische besetzen. Einen ähnlichen Druck auf Beratungshoheit und Margen
üben Vergleichsportale aus. Sie sind aus Sicht jedes vierten
Institutsentscheiders eine ernsthafte Bedrohung. "Selbst wenn der
eigentliche Abschluss offline getätigt wird, besteht für Banken die
Gefahr, bei schlechten Noten in Rankings schon im Vorfeld aus der
engeren Auswahl zu fallen und gar nicht erst als Berater aktiv werden
zu können", sagt Bankenexperte Matthias Frerichs von Sopra Steria
Consulting.
Ãœber die Studie:
Die Ergebnisse der Studie Branchenkompass Banking 2017 wurden in
zwei Schritten erhoben. Sopra Steria Consulting und das
F.A.Z.-Institut haben erstmals Banken-Führungskräfte in einem
Think-Tank zusammengebracht und mit ihnen über die Themen diskutiert,
die die Branche bewegen. Regulatorik, Operations Management und
Digitalisierung standen im Fokus. Im Mai 2017 wurden darüber hinaus
103 Führungskräfte aus Banken und Kreditinstituten zu den
Branchentrends, Herausforderungen und Strategien befragt. Die
Online-Befragung wurde unter Entscheidern von Banken mit Bilanzsummen
über 500 Millionen Euro durchgeführt.
Links:
Branchenkompass Banking 2017 herunterladen: https://goo.gl/DrFxSp
Infografik herunterladen: https://goo.gl/6YXLFP
Ãœber Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de):
Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services.
Unternehmen und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra
Steria, komplexe Transformationsvorhaben, die geschäftskritische
Herausforderungen adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im
Zusammenspiel von Qualität, Leistung, Mehrwert und Innovation
befähigt Sopra Steria seine Kunden, Informationstechnologien optimal
zu nutzen. Mit mehr als 40.000 Mitarbeitern in über 20 Ländern
erzielte Sopra Steria 2016 einen Umsatz in Höhe von 3,7 Mrd. Euro.
Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A), ISIN: FR0000050809.
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