(ots) - Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse
(SPD) fürchtet Verwerfungen durch den erwarteten Einzug der AfD in
den Bundestag. Thierse sagte der "Heilbronner Stimme" (Freitag): "Der
Einzug der AfD in den Bundestag wäre ohne Zweifel ein historischer
Einschnitt. Zum ersten Mal seit 60 Jahren käme damit eine
rechtsextremistische Partei ins Deutsche Parlament. Diese Partei wird
gewiss nicht nur von Neonazis gewählt und geprägt, sie ist eine
Mischung aus konservativ, rechtspopulistisch und rechtsradikal. Ihr
Erfolg würde - angesichts unserer Geschichte - sehr wahrscheinlich im
Ausland mit aufmerksamer Beunruhigung wahrgenommen werden. Dem Ruf
Deutschlands als einer stabilen Demokratie würde das gewiss nicht
nutzen."
Thierse fügte hinzu: "Die Atmosphäre im Bundestag selbst würde
sich durch den AfD-Einzug vermutlich sehr ändern, wenn man sieht, was
die AfD in den Landtagen tut: Hetz- und Hassreden und
parlamentarische Obstruktion bestimmen ihr Verhalten. Es gilt mit
klarem Kopf und mit Leidenschaft unsere parlamentarische Demokratie
zu verteidigen gegen die, die sie zu ihren gefährlichen Zwecken
nutzen wollen."
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