(ots) - "Sie ducken sich weg": Renault und PSA für die
Grünen im Dieselskandal zu wenig im Fokus
Giegold hält Fahrverbote für Schiffe für abwegig - "Den Menschen
nicht den Spaß verderben beim Kreuzfahren"
Osnabrück. In der Debatte um den Schadstoffausstoß von
Dieselfahrzeugen haben die Grünen den Verweis auf ebenfalls
beträchtliche Emissionen von Schiffen als "Ablenkungsmanöver"
kritisiert. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte der
wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Europäischen
Parlament, Sven Giegold, "ein Kreuzfahrtschiff ist auch aus Sicht
eines Grünen etwas anderes als ein Auto". Fahrverbote für Ozeanriesen
seien abwegig. Seine Partei wolle "den Menschen nicht den Spaß
verderben beim Kreuzfahren".
"Das Zentrum der Debatte sind die Gesundheitsschäden durch den
Diesel und die Konsequenzen für die Nachrüstung der Autos", erklärte
Giegold. Was Kreuzfahrtschiffe betreffe, sei es im Interesse der
Fahrgäste sowie der Hafenstädte gleichwohl wichtig, dass diese
zunehmend über saubere Antriebe statt des bisher dominierenden
Schweröls verfügen. "Die Branche muss sich dringend damit
beschäftigen", sagte der Grünen-Politiker. Dies liege auch im
Interesse der Werften, da ein sauberer Antrieb ein wichtiges
Qualitätsmerkmal der Zukunft sei.
Was die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen betrifft, forderte
Giegold, auch ausländische Automobilkonzerne stärker in den Fokus zu
nehmen. "Es ist ja kein Zufall, dass sich etwa die französischen
Automobilhersteller bei diesem Thema schön wegducken", sagte der
Grünen-Politiker. "Das sollte man ihnen nicht durchgehen lassen." Der
Dieselskandal habe keine nationale Farbe. "Zahlreiche Dieselfahrzeuge
widersprechen nicht nur bei der Software, sondern auch bei der
Hardware europäischen Normen. Fahrverbote drohen Autos aller Marken.
Auch PSA oder Renault müssen sicherstellen, dass ihre Autos erfüllen,
was den Kunden beim Kauf versprochen worden ist", sagte Giegold.
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