(ots) - Forsa-Chef: AfD wird sich nach Einzug in
Bundestag zerlegen
Manfred Güllner: AfD ist keine Katastrophe für die Demokratie -
AfD-Vize von Storch weist Vorwurf der Rechtsradikalität zurück
Osnabrück. Forsa-Chef Manfred Güllner rechnet nach dem Einzug der
AfD in den Bundestag mit einem baldigen Zerfall der Fraktion. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte
der Meinungsforscher: "Die AfD wird sich zerlegen, weil das bei
sektiererischen Gruppen vom rechten Rand bisher immer so war." Man
sehe an den AfD-Abgeordneten in den Landtagen, dass sie nicht an
ordentlicher Parlamentsarbeit interessiert seien, sondern eher Streit
und Richtungskämpfe an der Tagesordnung seien. Auch die NPD sei schon
in den 1960er-Jahren in sieben der damaligen zehn Landtage vertreten
gewesen, dann aber wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Der Meinungsforscher sieht keine Gefahr für die Demokratie, wenn die
AfD erstmals im Bundestag vertreten sein wird: "Es ist unerfreulich,
aber keine Katastrophe, weil die Deutschen insgesamt als Demokraten
gefestigt sind."
Güllner qualifizierte die AfD als "im Kern durch und durch
rechtsradikal, von ihrem Programm über ihre Kandidaten bis hin zu den
Wählern." AfD-Vizechefin Beatrix von Storch wies den Vorwurf des
Rechtsradikalismus ihrer Partei zurück. In einem Gespräch mit der NOZ
sagte von Storch: "Die AfD ist eine liberal-konservative Partei, die
Positionen vertritt, die vor Angela Merkel auch CDU/CSU vertreten
haben." Dazu gehörten etwa die Begrenzung der Einwanderung, die
Ablehnung des Doppelpasses und der "Ehe für alle" sowie die Forderung
nach einer deutschen Leitkultur. "Das waren klassische Positionen der
Unionsparteien, bis Merkel sie über Bord geworfen hat", sagte die
Spitzenkandidatin der AfD in Berlin.
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