(ots) -
Weltweite A.T. Kearney Studie erwartet radikale Marktveränderung
bis zum Jahr 2027
"Die Zeiten, in denen die Massenmärkte den Gesetzen von Wohlstand,
Verführung durch breite Werbung und Größe gehorchten, sind vorbei",
kommentiert Dr. Mirko Warschun, Handels- und Konsumgüterexperte bei
A.T. Kearney eine Untersuchung der Managementberatung: "Wir erleben
zurzeit eine radikale Verschiebung der Marktmechanismen hin zu einer
Welt, in der Vertrauen, Personalisierung und einzelne Influencer den
Ausschlag geben."
A.T. Kearney hat in der umfangreichen "Global Future
Consumer"-Studie mehr als 7.000 mehrheitlich "zukünftige Kunden"
(Generation Z, Millenials, Generation X) in den USA, Großbritannien,
Frankreich, Deutschland, Japan, Indien und China zu Präferenzen und
Konsumverhalten befragt. Die Ergebnisse zeigen, was die Kunden von
Morgen bewegt und weisen auf regionale Unterschiede hin. Zentrale
Botschaft: die großen Player haben eklatanten Nachholbedarf beim
Zukunftsthema Vertrauen.
Die wichtigsten Treiber auf dem Weg zur Konsumwelt von morgen sind
demographischer Wandel, neue Werte und Hyper-Connectivity: Im Jahr
2027 wird ein Drittel der Menschheit zur Generation Z (geboren
zwischen 1998 und 2016) gehören. Die Wertevorstellungen dieser
zukünftigen Zielgruppe (Respekt, Social Entrepreneurship und hohe
Eigenverantwortlichkeit) haben sich auf digitalen Plattformen
herausgebildet. Soziale Gerechtigkeit, Schutz des Klimas wie auch
Individualität prägen ihr Einkaufsverhalten. Ihre Welt ist
"hyper-connected": Bereits im Jahr 2016 waren 2,8 Milliarden in den
sozialen Netzwerken miteinander verbunden. 44 Prozent aller weltweit
Befragten sind in sozialen Netzwerken aktiv. In China und Indien
liegen die Zahlen noch höher.
Aus der Studie lassen sich drei Prinzipien für die Konsummuster
von morgen ableiten: Erstens wird Vertrauen zur wichtigsten Grundlage
für die Geschäftsbeziehung. Für große Unternehmen und Marken ist es
indes immer schwieriger geworden, das Vertrauen ihrer Kunden zu
gewinnen oder zu halten. Während vor fünf Jahren 30 bis 40 Prozent
der Befragten von wenig oder keinem Vertrauen in die großen Player
sprachen, geben mittlerweile 50 bis 60 Prozent weltweit an, ihnen
nicht oder nur wenig zu vertrauen. Weitere Brisanz erfährt der
Vertrauensverlust durch die Vorliebe besonders junger Konsumenten für
Marken, die die Umwelt schützen und sich für soziale Belange
einsetzen (mehr als 70 Prozent sind bereit einen Aufpreis zu zahlen).
Besonders in den westlichen Ländern Großbritannien, Frankreich,
USA und Deutschland ist das Vertrauen innerhalb der vergangenen fünf
Jahre stark gesunken, während große Marken in China und Indien immer
noch ihre "Coolness" und Qualitätsmerkmale ausspielen können.
Das zweite Prinzip der zukünftigen Konsumwelt, digitale
Einflussnahme, führt dazu, dass in Folge permanenter Vernetzung
einzelne Stimmen ganze Märkte beeinflussen können. Schon heute ist
klar: Macht hat, wer die Influencer im Netz auf seiner Seite weiß. 54
Prozent der Generation Z Befragten geben an, dass sie sich in ihren
Kaufentscheidungen von Bloggern und Vloggern beeinflussen lassen.
Personalisierung ist das dritte Prinzip, das die Unternehmen
lernen müssen. Damit wird Big Data für individuell maßgeschneiderte
Angebote zum zukünftigen Erfolgsfaktor. 30 bis 45 Prozent der
befragten Kunden sind weltweit bereit, ihre Daten einem Unternehmen
mitzuteilen, wenn sie im Gegenzug zum Beispiel personalisierte
Ernährungsempfehlungen erhalten. Mit regionalen Unterschieden: die
höchste Bereitschaft ist in China (45 Prozent), USA (41 Prozent) und
Großbritannien (40 Prozent) zu finden, die größte Zurückhaltung üben
die Deutschen (33 Prozent).
"Wir erleben zurzeit eine weltweite Verschiebung vom Affluence-
zum Influence-Modell", fasst Warschun den Wandel zusammen.
Definierten sich die Kunden in der alten Welt über ihren Besitz und
konnten Unternehmen mit statischen Geschäftsmodellen und einer "one
size fits all"-Marketingstrategie, die den großen Trends folgt, die
Kundenbedürfnisse ausreichend gut befriedigen, verlangt das
Influence-Modell stark ausdifferenzierte Vorgehensweisen, die auf
viele einzelne Influencer setzen und die Signale der Kunden sofort
verstehen und umzusetzen wissen.
"Nischenmarken, die für Authentizität und Werte stehen und Social
Influencer Marketing perfekt beherrschen, machen den großen Playern
Marktanteile streitig", warnt Warschun. Doch auch große Brands hätten
Chancen im Influence Modell, wie der Sportwarenhersteller Adidas
zeige: "Mit Micro Influencern und der Einbindung von Sportlern,
Kunden und Geschäftspartnern entstehen vertrauensstiftende
Communities".
Darüber hinaus empfiehlt er, um verloren gegangenes Vertrauen
wieder zu gewinnen: mehr Qualität als Quantität und ein eng
definiertes Leistungsversprechen anstelle einer breiten
Angebotspalette.
Ãœber A.T. Kearney
A.T. Kearney ist eine der weltweit führenden
Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät global tätige
Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und
öffentliche Institutionen. Mit strategischer Weitsicht und operativer
Umsetzungsstärke unterstützt das Beratungsunternehmen seine Klienten
bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation, um
langfristig Vorteile zu erzielen. Im Mittelpunkt stehen dabei die
Themen Wachstum und Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit
sowie die Optimierung von komplexen Produktions- und Lieferketten.
A.T. Kearney wurde 1926 in Chicago gegründet. 1964 eröffnete in
Düsseldorf das erste Büro außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T.
Kearney rund 3.600 Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. Seit 2010
berät das Unternehmen Klienten klimaneutral.
Weitere Informationen finden Sie unter www.atkearney.de und auf
www.twitter.com/ATKearneyDACH.
Pressekontakt:
Michael Scharfschwerdt
Director Marketing & Communications
A.T. Kearney GmbH
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E-Mail: Michael.Scharfschwerdt(at)atkearney.com
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