(ots) - Das ging noch schneller als erwartet. Dass in
der AfD-Führungsspitze keine Harmonie, sondern eher Zerrüttung
herrscht, war ja hinlänglich bekannt. Dass sich aber die
Bundesvorsitzende Frauke Petry keine 24 Stunden nach dem bundesweiten
Wahlerfolg ihrer Partei weigerte, sich der noch zu bildenden
Bundestagsfraktion anzuschließen, ist rekordverdächtig.
Eine Ãœbersprungshandlung war es bestimmt nicht, was Petry vor der
Bundespressekonferenz aufführte - auch wenn das gewonnene
Direktmandat ihren Schritt umso spektakulärer erscheinen ließ. Ihre
Entscheidung war wohlkalkuliert und auch eine Art Rache an der
übrigen Parteiführung, die Petry hochschwanger auf dem Kölner
Bundesparteitag im April vorgeführt hatte. Der dramatische Auftritt
war großes Kino. Zu hinterfragen ist allerdings, ob es der
Noch-Vorsitzenden tatsächlich gelingt, sich als moderne Konservative
darzustellen - zu heftig hat sie in der Vergangenheit radikal
ausgeholt. Der Streit um die Deutungshoheit von "alternativer"
Politik ganz rechts von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nun
eskalieren. Und so alleine, wie es AfD-Spitzenkandidat Alexander
Gauland behauptet, ist Petry nicht.
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