(ots) - Trotz deutlichem Wirtschaftswachstum nimmt die Armut
in Griechenland zu. Das trifft vor allem die Familien. "Immer mehr
schlittern in den Ruin", sagt George Protopapas, Leiter der
SOS-Kinderdörfer in Griechenland. Schuld daran seien die drastischen
Sparmaßnahmen der griechischen Regierung. "Vor allem die jungen Leute
leiden schwer", berichtet Protopapas. Nach Angaben der
Hilfsorganisation hatten rund 40 Prozent der Jugendlichen unter 25 im
August 2017 keinen Job. Und auch die Situation der Kinder verschärfe
sich: "Mehr als 40 Prozent der griechischen Kinder leben in Armut!",
sagt Protopapas und fordert eine entschlossene Bekämpfung der
Jugendarbeitslosigkeit und Kinderarmut. Die Sparmaßnahmen der
vergangenen Jahre hätten vor allem die junge Generation belastet, es
gelte, die sozialen Folgen der Krise besser als bisher abzufedern.
"Das Schlimmste ist die Perspektivlosigkeit", sagt Protopapas.
"Die jungen Griechen haben den Glauben an die Zukunft verloren." Die
Abwanderung liege bei jährlich über 100.000 Menschen - darunter viele
junge Leute. Das führt zu einer immer stärkeren Überalterung der
Bevölkerung und langfristig zu einer weiteren Zuspitzung der
wirtschaftlichen Probleme. "Allein 2016 mussten 14.875 kleinere
Geschäfte schließen", sagt Protopapas.
Die SOS-Kinderdörfer haben seit Beginn der Krise ihre Hilfe für
verarmte Familien kontinuierlich ausgeweitet. Die Hilfsorganisation
unterstützt aktuell an zehn Standorten 3.150 Familien mit rund 4.800
Kindern. Protopapas: "In allen unseren Programmen steigt der Bedarf
dramatisch an! Die Bekämpfung von Kinderarmut und
Jugendarbeitslosigkeit muss höchste Priorität haben, denn die
Zukunft unseres Landes hängt von den Kindern und Jugendlichen ab."
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