(ots) -
Einschneidende Verbesserungen im Pflegebereich - das haben
Spitzenvertreter der Parteien im Bundestagswahlkampf versprochen.
Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen.
Es ist der medizinische Fortschritt. Aber auch ein besserer
Lebensstandard. Beides führt dazu, dass die Zahl der Älteren steigt.
Viele von ihnen sind heutzutage noch sehr viel länger gesund und fit
als vor 20 oder 30 Jahren. Das ist gut so. Doch wo Licht ist, da ist
auch Schatten. Eine wachsende Zahl von Menschen ist im Alltag auf
professionelle Hilfe angewiesen. Aktuell gibt es in Deutschland rund
2,9 Millionen Pflegebedürftige. Ihre Zahl wird steigen - nämlich
dann, wenn die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1950er und 1960er
Jahren ins Alter von 75+ kommen.
Die Pflegebranche steht vor enormen Herausforderungen - und es
muss schnell etwas geschehen. Denn schon heute ist von eklatanten
Missständen die Rede. Es war ein Pflege-Azubi, der Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) in der ARD-"Wahlarena" am 11. September eine
essentielle Frage stellte. "Was wollen Sie konkret gegen den
Pflegenotstand tun?", fragte der 21-Jährige in energischem Ton die
Kanzlerin. Die Würde des Menschen in deutschen Krankenhäusern und
Altenheimen werde "tagtäglich ... tausendfach verletzt". Es gebe
Menschen, "die liegen stundenlang in ihren Ausscheidungen". Dieser
Zustand sei nicht haltbar.
Alle Parteien sehen Handlungsbedarf in Sachen Pflege
Der Azubi prangerte gravierende Personalengpässe, eine schlechte
Bezahlung der Pfleger und Zeitnot in den Pflegeheimen an. Seine
Schilderungen vor laufender TV-Kamera galten als einer der
emotionalen Höhepunkte im Bundestagswahlkampf. Aber auch schon vorher
sahen Politiker in Sachen Pflege dringenden Handlungsbedarf. Das ist
auch ein Verdienst der Paul Hartmann AG. Das auf Pflegeprodukte
spezialisierte Unternehmen kennt die Belange von Pflegekräften sehr
genau - denn in der Praxis sind sie es, die die Hartmann-Produkte
primär anwenden. Die Paul Hartmann AG unterstützt seit Jahren den
Deutschen Pflegerat und hilft damit der Pflegebranche, sich mit ihren
Anliegen in der Politik Gehör zu verschaffen.
Die Forderungen blieben nicht unbeachtet. Parteien aller Couleur
setzen sich ein für:
- mehr Pflegepersonal
- eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte
- eine Aufwertung des Berufs
Inzwischen ist die Wahl gelaufen - alles deutet darauf hin, dass
die CDU als Wahlsiegerin mit der FDP und den Grünen eine sogenannte
Jamaika-Koalition anstrebt. Was bedeutet das für die Pflege?
Die CDU/CSU
hat in ihrem Wahlprogramm eine "Konzertierte Aktion Pflege" in
Aussicht gestellt. "Positiv ist, dass die Union den Begriff geprägt
hat und sich den Herausforderungen in der Pflege stellen will", sagt
Raimund Koch, Leiter Gesundheitspolitik der Paul Hartmann AG. Derzeit
sei aber unklar, was konkret mit einer "Konzertierten Aktion Pflege"
gemeint ist. "Im Zuge der anstehenden Koalitionsverhandlungen wird
sich nun zeigen, ob und inwieweit es der Union damit ernst ist",
betont Koch. So bleibt abzuwarten, ob die Pflege überhaupt
Bestandteil des Koalitionsvertrags sein wird.
Die FDP
fordert unter anderem den Abbau von Bürokratie und
Dokumentationspflichten. So bliebe den Fachkräften mehr Zeit für die
Pflegebedürftigen. Zudem streben die Liberalen eine integrative
Ausbildung der Pflegekräfte an - dies würde ein gemeinsames erstes
Ausbildungsjahr und danach spezialisierte Folgejahre bedeuten. Damit
sollen die Fachkräfte in die Lage versetzt werden, besser auf die
Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Raimund Koch von der Paul
Hartmann AG sagt: "Nachdem das Pflegeberufegesetz erst zum Ende der
letzten Legislaturperiode verabschiedet wurde, wird wohl die
Ausbildung der Pflegekräfte nach meiner Einschätzung vorerst kein
Thema mehr sein."
Die Grünen
dringen unter anderem auf verbindliche Bemessungsinstrumente bei
den Personalbesetzungen in der Pflege. Dazu erklärt Raimund Koch von
der Paul-Hartmann AG: "Solch verbindliche Bemessungsinstrumente
dürften vorerst unrealistisch sein, da es derzeit nicht genügend
Pflegekräfte gibt." Das zeige, wie wichtig es ist, den Beruf
attraktiver zu machen - mit einer besseren Bezahlung, mehr
Wertschätzung und einer Gleichstellung des Pflegeberufs mit anderen
Professionen im Gesundheitswesen. Auch müssten künftig Ärzte und
Pfleger mehr auf Augenhöhe miteinander kommunizieren.
Verhandlungen und Rolle der SPD
Kein großes Konfliktpotenzial im Hinblick auf die Pflege - das
erwartet Raimund Koch, sollte es zwischen CDU/CSU, FDP und den Grünen
tatsächlich zu Koalitionsverhandlungen kommen. Von der SPD, die im
Falle eines Wahlsiegs einen "Neustart in der Pflege" innerhalb der
ersten 100 Regierungstage in Aussicht gestellt hatte, erhofft sich
Koch, dass sie ihre Rolle als stärkste Oppositionspartei im Bundestag
ernstnimmt und die neue Regierung zum Handeln in Sachen Pflege
antreibt.
Rückblick und Ausblick
Die abgewählte Große Koalition hat in den zurückliegenden Jahren
viel erreicht. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt auf die
Pflegereformen von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) verwiesen.
Durch die Gleichbehandlung von Demenz mit körperlichen Behinderungen
und eine genauere Einstufung der Pflegebedürftigkeit schaffen diese
Reformen Verbesserungen für mehr betroffene Menschen. "Das war
richtig und wichtig, die Situation der Pflegebedürftigen zu
verbessern", betont Koch. Aber jetzt sei es an der Zeit, auch einmal
etwas zugunsten der Pflegekräfte zu tun.
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Philipp Hellmich
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