(ots) - Köln. Der Politikwissenschaftler Colin Crouch sieht
in der Bundestagswahl ein Indiz für einen Parteienwechsel: "In den
meisten europäischen Ländern gelangt das Parteisystem der
Nachkriegszeit an ihr Ende", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Der Grund sei, dass die Identitäten von Klassen und Religionen, die
sie einst definierten und strukturierten, selbst an ihr Ende gekommen
seien. "Die alten großen Parteien müssen lernen, die neue Lage
anzunehmen." Crouch ist der Autor des weltweit beachteten Buches
"Postdemokratie".
Der SPD räumt er Chancen ein, sich außerhalb der
Regierungsverantwortung zu regenerieren. "Es ist oft schwierig, der
Juniorpartner einer großen Koalition zu sein, besonders wenn die
Kanzlerin selbst so sozialdemokratisch ist! Eine Legislaturperiode
als Oppositionskraft wird der SPD helfen" , sagte der an der
Universität Warwick lehrende Crouch.
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