(ots) - Wenn es um das Sehvermögen ihrer Kinder geht, sind
viele Eltern sehr leichtfertig. Das belegt eine Anfang August
durchgeführte Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag des Kuratorium
Gutes Sehen e.V. (KGS).
Schule, Hausaufgaben, TV, Spielekonsole und Smartphone - Kinder
fordern ihre Augen jeden Tag. Veränderungen von Sehstärke und
Schädigungen der Augen kommen oft schleichend und sind für die Kinder
selbst nur schwer feststellbar. Deswegen rät das KGS zu regelmäßigen
Sehtests. Gut ein Drittel der Kinder kommt nicht in den Genuss dieser
Früherkennung, weil sich ihre Eltern gar nicht oder zu spät dafür
entscheiden. Das belegt eine repräsentative Umfrage von Kantar Emnid
im Auftrag des KGS.
Jedes dritte Kind ohne aktuellen Sehtest
Wie die Umfrage zeigt, haben 16 Prozent der Kinder unter 14 Jahren
noch nie einen Sehtest absolviert. Bei 22 Prozent der Kinder liegt
der jüngste Sehtest zwei Jahre oder länger zurück. Der
Medizinphysiker und Augenexperte Dr. Wolfgang Wesemann vom KGS:
"Eltern, die selbst Brillenträger sind, sollten mit ihren Kindern
regelmäßig zum Augenarzt gehen. Bei Schulkindern empfehle ich einen
Sehtest pro Jahr." Lediglich knapp die Hälfte der 504 befragten
Eltern lassen die Kinderaugen jährlich testen.
Jüngere Eltern weniger verantwortungsvoll
Im Schnitt haben 82 Prozent der Kinder unter 14 Jahren zumindest
einen Sehtest absolviert. Besonders aufmerksam sind Eltern im Alter
von 35 bis 44 Jahren: 87 Prozent von ihnen geben an, ihren Nachwuchs
bereits zu einem Sehtest geschickt zu haben. 34 Prozent sagen sogar,
der Sehtest liege weniger als ein halbes Jahr zurück. Anders sieht es
bei jüngeren Eltern bis 34 Jahre aus: Von ihnen haben nur 71 Prozent
ihr Kind bereits einen Sehtest absolvieren lassen. Das bedeutet im
Umkehrschluss: Fast jedes dritte dieser Kinder war noch nie bei einem
Sehtest - alarmierend.
Kinderaugen sollen regelmäßig untersucht werden
Immerhin handelt die große Mehrheit der Eltern
verantwortungsbewusst und schickt ihren Nachwuchs zum Sehtest. 63
Prozent von ihnen bevorzugen dabei eine spezielle Kontrolle für
Kinder beim Augenarzt oder Augenoptiker, 36 Prozent beim Kinderarzt.
Dr. Wolfgang Wesemann: "Auch viele Kinderärzte haben die
entsprechenden Geräte für einen guten Sehtest. Und wenn sie
Auffälligkeiten feststellen, schicken sie die jungen Patienten zum
Augenarzt. Alle Eltern sollten diese Möglichkeit für ihre Kinder
regelmäßig nutzen." Etwa jedem fünften Kind wird mittlerweile eine
Brille verordnet. Die Anpassung und Fertigung der Sehhilfe erfolgt
dann beim Augenoptiker, der die besonderen Anforderungen an
Kinderbrillen berücksichtigt. Weitere Informationen und Seh-Checks
für Kinder und Erwachsene gibt es auf www.sehen.de.
Fast jedes vierte Kind nutzt zu viel TV, Smartphone und Computer
Wie wichtig ein regelmäßiger Sehtest ist, belegt die aktuelle
Umfrage: Zusätzlich zu Schule und Hausaufgaben beschäftigen sich die
Kinder sehr viel mit Smartphone, Tablet und Fernsehen. Das
beansprucht das Sehen enorm. Dr. Wolfgang Wesemann vom Kuratorium
Gutes Sehen: "Wenn die Augen der Kinder zu lange im Nahsichtmodus
arbeiten, ist eine Kurzsichtigkeit programmiert. Das haben Studien
hinreichend bewiesen. Länger als zwei Stunden am Tag sollte kein Kind
digitale Medien konsumieren." Die Realität sieht anders aus: Jedes
vierte Kind starrt pro Tag zwischen zwei bis sechs oder gar noch mehr
Stunden auf einen Bildschirm.
ÃœBER DAS KURATORIUM GUTES SEHEN E.V.
Das Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS) ist eine überregionale
Initiative, die seit 68 Jahren erfolgreich Aufklärungsarbeit rund um
gutes Sehen leistet. Ziel des KGS ist es, durch verlässliche
Informationen und verständliche Argumentation einer breiten
Öffentlichkeit die Bedeutung guten Sehens bewusst zu machen. Weitere
Informationen unter www.sehen.de und www.seh-check.de.
PRESSEKONTAKT:
Kerstin Kruschinski (Stellv. Geschäftsführerin)
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E-Mail: kruschinski(at)sehen.de | Telefon: 030 4140 2122
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