(ots) - Der Grund für den AfD-Erfolg war am Wahlabend
schnell ausgemacht: Politiker mehrerer Parteien zeigten mit dem
Finger auf die Medien, die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender
insbesondere. Zu viele AfD-Politiker hätten in den Talkshows
gesessen, und im TV-Duell zwischen Kanzlerin und SPD-Herausforderer
sei zu lange über die Flüchtlingspolitik debattiert worden. Die
Vorwürfe bespricht nun auch der ZDF-Fernsehrat. Das Geschäftsmodell
der AfD, das aus Zuspitzung, Verkürzung und Grenzüberschreitung
besteht, trifft sich gut mit den Reflexen der Medien, für die die
Abweichung von der Norm das Interessante ist. Darüber kann man
diskutieren. Die Politiker, die im Fernsehrat sitzen, sollten aber
nicht vergessen, dass auch ihre Parteien ihren Anteil hatten. Das
Duell über die Flüchtlingspolitik etwa haben Angela Merkel und Horst
Seehofer monatelang geführt. Die 40 Minuten mit Martin Schulz im
Fernsehen waren dagegen ein Klacks.
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