(ots) - Die Nachricht klingt schier unglaublich: Da
klammert sich ein Mann zwischen zwei ICE-Waggons fest und fährt mit
Spitzengeschwindigkeiten von 160 Kilometern pro Stunde immerhin 25
Kilometer durch Deutschland, bis der Zug in einem Bahnhof schließlich
angehalten wird. Wie kann so etwas passieren? Heutzutage sind die
Bahnsteige doch durchgehend videoüberwacht. Kameras beobachten das
Ein- und Aussteigen der Fahrgäste und filmen auch die Abfahrt der
Züge. Die Videoüberwachung geschieht aus gutem Grund: Sie soll
Sicherheit gewährleisten. Dass ein Schnellzug mit einem an dem
Faltenbalg zwischen zwei Wagen hängenden Passagier nicht auffällt und
der ICE erst einmal viele Kilometer mit hoher Geschwindigkeit
zurücklegt, bleibt deshalb unerklärlich. Beklemmung macht sich breit,
wenn etwa Personaleinsparungen der Grund dafür sein sollten, dass
niemand die Videomonitore beobachtet und die Notbremse ausgelöst hat.
Die Bahn hat zugesichert, die Filmaufzeichnungen zu überprüfen. Wenn
diese noch verfügbar sind und nicht bereits überschrieben wurden,
wird sich herausstellen, ob der Passagier an der Außenseite sichtbar
gewesen ist. Überhaupt sind Bahnsteige ein gefährliches Pflaster. Da
fahren ICE-Züge mit fast 200 km/h durch kleine Bahnhöfe. Früher gab
es noch Warndurchsagen per Lautsprecher, die zur Vorsicht an der
Bahnsteigkante mahnten. Diese Ansagen gehören an vielen Haltpunkten
mittlerweile der Vergangenheit an. Warum eigentlich? Wird dabei etwa
auch am Personal gespart?
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