(ots) - Dieselskandal: VDA-Präsident warnt vor
Pauschalurteilen gegen Automobilindustrie
"Wir reden über die Fehler weniger Firmen" - Wissmann kritisiert
Deutsche Umwelthilfe als "Abmahnverein"
Osnabrück. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat nach dem
Dieselskandal vor "Pauschalurteilen" über die Branche gewarnt. "Der
VDA vertritt über 600 Mitgliedsunternehmen, wir reden über die Fehler
weniger Firmen", sagte der Präsident des Verbandes, Matthias
Wissmann, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
Zwar gebe es "berechtigte Fragen an die deutsche Automobilindustrie,
und es gibt Anlass zu Ärger und Kritik", räumte Wissmann ein. Eine
aktuelle Allensbach-Studie zeige aber, dass zwei Drittel der Fahrer
deutscher Autos weiterhin Vertrauen in die Qualität einheimischer
Fahrzeuge hätten.
Wissmann sieht außerdem keinen Anlass zu "Hysterie" in der
Stickoxid-Debatte. "Wir haben heute in Deutschland 70 Prozent weniger
verkehrsbedingte Stickoxidemissionen als 1990. Die Luftqualität ist
immer besser geworden", hob er hervor. Das aber werde in der Debatte
"gerne verschwiegen". Scharf kritisierte der Vertreter der
Automobilindustrie die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die vor Gerichten
Fahrverbote erwirken will. Die "mit einem Riesenaufwand betriebene
Kampagne" dieses "Abmahnvereins" werde am Ende keinen Erfolg haben.
Positiv äußerte sich Wissmann zum Erfolg der Umstiegsprämien, mit
denen die Besitzer älterer Diesel zum Kauf neuer Wagen mit weniger
Emissionen bewegt werden sollen. Der inländische Auftragseingang habe
in den letzten drei Wochen die Vorjahreswerte um acht Prozent
übertroffen. "Ich rechne mit einem guten vierten Quartal bei den
Pkw-Neuzulassungen", sagte der Verbandspräsident. Er wird nach
eigenen Angaben "von den Vorständen der großen Unternehmen nachhaltig
unterstützt". Wissmann betonte mit Blick auf Gerrüchte über seine
Ablösung: "Ich habe einen Vertrag bis Mitte 2018, und den werde ich
mit Freude erfüllen."
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