(ots) - Sieben Prozent der über 30 Millionen abhängig
Beschäftigten in Deutschland arbeiten mindestens an einem Tag im
Monat nicht nach festen Arbeitszeiten, sondern nur "auf Abruf". Das
geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der
Grünen-Fraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Montagausgabe) vorliegt. Dem Papier zufolge
arbeiten in der Industrie vier Prozent von allen Beschäftigten auf
Abruf, im öffentlichen Dienst sechs Prozent. Im Dienstleistungssektor
und im Handwerk liege der Anteil bei acht Prozent. Arbeit auf Abruf
betreffe 13 Prozent der niedrig qualifizierten Beschäftigten, aber
nur fünf Prozent der Hochqualifizierten. Wegen flexibler
Arbeitszeiten und schwankender Arbeitseinkommen bei gleichzeitiger
permanenter Bereitschaft gilt diese Form der Beschäftigung als
besonders belastend. An den gesetzlichen Vorgaben will die Regierung
aber laut Papier nichts ändern. "Die Bundesregierung vertritt
einseitig die Flexibilitätsinteressen der Wirtschaft und zeigt bei
den Folgen für die Beschäftigten keinerlei Problembewusstsein",
kritisierte deshalb Grünen-Politikerin Beate Müller-Gemmeke.
Kontext
Bei der so genannten "Arbeit auf Abruf" schließen Arbeitnehmer und
Arbeitgeber einen Vertrag über eine Tätigkeit mit flexiblen
Einsatzzeiten. Es wird eine Mindestarbeitszeit festgelegt, die aber
je nach Arbeitsanfall auch überschritten werden kann
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