(ots) - Der hausgemachte Fluch der Waffen, er hat erneut
die USA mit brutaler Gewalt getroffen. Aber wer glaubt, die an
Kriegsschauplätze erinnernde Zahl der Opfer und Verletzten von Las
Vegas wird das seit Jahren überfällige Umdenken bei den teilweise
hanebüchen laxen Waffengesetzen auslösen, der irrt. Abseits einiger
wackerer Demokraten wird das Gros des politischen Establishments wie
bei allen Tragödien zuvor (Newtown, Orlando etc.) nach Ableisten der
üblichen Trauer-Rituale diesmal noch schneller als sonst zur
Tagesordnung übergehen. Anders als sein Vorgänger, hat sich Präsident
Trump auf Gedeih und Verderb der Waffen-Lobby der "National Rifle
Association" ausgeliefert. Ein Verein, der sich mit über fünf
Millionen Mitgliedern im Rücken allen Beschränkungen des in der
Verfassung garantierten Rechts auf Waffenbesitz widersetzt. Dabei
führt an der simplen Erkenntnis nichts vorbei: Irre, und als solchen
muss man den Massenmörder Stephen Paddock bezeichnen, können in den
USA unter Missbrauch der Verfassung viel zu leicht an schwere
Schusswaffen gelangen. Nur dadurch erklären sich die immer wieder
passierenden Amokläufe und Massenschießereien. Es gibt sie so in
anderen Teil der Welt schlicht nicht. Das "Land der Mutigen und
Freien" ist in einem grausamen Anachronismus gefangen. Ãœber knieende
Football-Spieler, die vor der National-Flagge gegen Rassismus
aufbegehren, kann sich das Land wochenlang bis aufs Blut streiten.
Das Massaker am Mandalay Bay wird schon bald vergessen sein.
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