(ots) - Sie sind in einer Obdachlosenunterkunft aufgewachsen,
zeigten bereits als Kinder rechtsextreme Ansichten und wurden früh
straffällig: Schon seit 1994 berichtet stern TV über die Ritters aus
Köthen in Sachsen-Anhalt. Seither sorgten Mutter Karin und ihre sechs
Kinder immer wieder für Negativ-Schlagzeilen. Die Straftatenliste der
Söhne ist lang, mehrfach saßen sie bereits in Haft.
Mittlerweile wohnen die Ritter-Söhne Norman, Andy und Christopher
wieder bei ihrer Mutter - unter miserablen Bedingungen: In der
Obdachlosenunterkunft gibt es weder Duschen noch Heizungen, einige
Räume sind von Schimmel befallen und auch warmes Wasser steht nicht
allen Bewohnern zur Verfügung. Für Karin Ritter steht fest: Dass sich
ihre Situation nicht ändert, liegt an ihrem Nachnamen. "Ich habe
keine Mietschulden. Warum kriege ich keine Wohnung?", sagt die
63-Jährige. Seit zwei Jahren warte Karin Ritter darauf, dass die
Stadt Köthen die Unterkunft mit sanitären Anlagen ausstattet.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Köthener CDU-Stadtrat Georg
Heeg bei stern TV angekündigt, den Bau von sanitären Anlagen in dem
Gebäude zu planen - doch bislang ist nichts passiert. Das soll sich
laut Heeg jedoch in naher Zukunft ändern. "Wir haben in der
vergangenen Woche als Stadtrat die Gelder freigegeben, damit die
Baumaßnahmen jetzt beginnen können", sagte Heeg am Mittwoch live bei
stern TV. Dass die Bauarbeiten bislang nicht durchgeführt wurden,
liege unter anderem daran, dass die Stadt zunächst nach einem
externen Betreiber für die Obdachlosenunterkunft gesucht habe - lange
jedoch erfolglos. Es fänden jedoch derzeit wieder Gespräche statt.
"Die Stadt selbst als Ordnungsamt kann diese Betreuung nicht
leisten. Sie haben keine Sozialarbeiter mit der entsprechenden
Qualifikation zur Verfügung", so Heeg. Im Gespräch mit Steffen
Hallaschka betonte der Politiker allerdings auch, dass es im Umgang
mit der Familie Ritter in der Vergangenheit auch Erfolge gegeben
habe: "Das Jugendamt ist aktiv geworden und hat bei den Enkeln und
Urenkeln von Karin Ritter Maßnahmen ergriffen, damit diese aus diesem
Milieu dauerhaft herauskommen. Zumindest bis sie 18 Jahre alt sind."
Die Meldung ist nur mit der Quellenangabe stern TV zur
Veröffentlichung frei.
Pressekontakt:
Rückfragen: 0221 - 95 15 99 - 0
Original-Content von: STERN TV, übermittelt durch news aktuell