(ots) - EY-Compliance-Expertin Weghmann warnt vor
Unterschätzung des Einflusses der Unternehmenskultur auf das
Mitarbeiterverhalten
Berlin, 5. Oktober 2017 - Großunternehmen neigen dazu, den
Stellenwert der Unternehmenskultur für die Mitarbeiter zu
unterschätzen. In einem Interview für das Consulting-Dossier des
Magazins 'Business Punk' (Ausgabe 5/2017) erklärte Katharina
Weghmann, Executive Director Integrity Solutions in der Abteilung
Fraud Investigation & Dispute im Düsseldorfer EY-Büro: "Die
Unternehmen unterschätzen enorm, welchen Einfluss Unternehmenskultur
auf das Verhalten von Menschen hat." Die zahlreichen
Industrie-Skandale der letzten Zeit bestätigten wissenschaftliche
Erkenntnisse, die zeigten, "egal wie formell du alles aufgebaut hast,
das Informelle übertrumpft immer das Formelle".
Sinnvoll sei es laut Weghmann, in den Unternehmen ein
Frühwarnsystem für unethisches Verhalten zu etablieren. Als einen
wesentlichen Faktor eines solchen Systems sieht sie eine Gruppe von
Mitarbeitern, die bislang meist als Nestbeschmutzer und Denunzianten
betrachtet werden - die "Whistleblower": "Wir kommen mehr und mehr
dahin, den Unternehmen klar zu machen: Hinweisgeber sind eure
Beschützer, die ihr unterstützen müsst, die ihr in die ganzen
Prozesse integrieren müsst."
Sie und ihr EY-Team, das sich um die Prävention und auch die
Aufarbeitung von Skandalen kümmert, arbeiten daran, "einen Standard
nach wissenschaftlichen Kriterien zu kreieren, an dem sich
Unternehmen messen können" - Integrität als KPI, wenn man so wolle.
Es gehe ihr dabei aber um viel mehr: "Unternehmen sind ein Motor für
den Wohlstand der Menschheit, aber auch für den generellen
Ethikstandard der Welt."
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