(ots) -
Die Mehrheit der Bewerber rechnet vor dem Hintergrund der
Digitalisierung mit einem steigenden Anteil der Selbstständigen in
Deutschland. Selbstständigkeit als berufliche Alternative ist für die
meisten von ihnen dabei eher eine Art gedankliche "Reißleine", die
den schnellen Abschied von ungeliebten Aspekten des eigenen Berufs
verspricht, als eine realistische Option. Das sind Ergebnisse einer
aktuellen Umfrage der Recruitingplattform softgarden und der
HR-Fachzeitschrift Personalmagazin, an der 2.121 Bewerber
teilgenommen haben.
Anteil an Selbstständigen
Trotz einer zunehmend unbeständigen und komplexen Wirtschaftswelt,
der zunehmenden Fragwürdigkeit von klassischen Command and
Control-Organisationen und der kontinuierlichen Vorhersagen des
Anstiegs der Selbstständigenquote durch Zukunftsforscher bleibt der
Anteil an Selbstständigen in Deutschland hartnäckig niedrig. Er liegt
derzeit bei rund 10 Prozent. Wie blicken Bewerber aktuell auf das
Phänomen?
Entwicklung der Selbstständigkeit in Deutschland
55,8% der Befragten gehen davon aus, dass der Anteil der
Selbstständigen in Deutschland steigen wird. Die große Mehrheit
derjenigen, die von einem Anstieg überzeugt sind (94,1%), geben die
Digitalisierung und die dadurch entstehenden neuen Arbeitsformen als
Grund an. Aber auch der Wertewandel oder die sinkende Bindung im
Verhältnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern werden als Gründe
ausgemacht.
Liebäugeln oder wahrscheinliche Option?
Im Lauf ihres Berufslebens nehmen 81,8% der Befragten
Selbstständigkeit als berufliche Alternative in den Blick. 41,9%
haben sogar schon einmal selbstständig gearbeitet. Allerdings hält es
nur eine Minderheit von 36,0% für "wahrscheinlich" oder "sehr
wahrscheinlich", im Lauf des Berufslebens (noch) einmal selbstständig
zu sein.
Vorzüge der Selbstständigkeit
Als Vorteile der Selbstständigkeit machen die Befragten vor allem
den größeren Spielraum aus, die eigenen Ideen zu verwirklichen
(77,2%), die Möglichkeit, in den Genuss des eigenen
Arbeitsergebnisses zu kommen (76,6%) sowie die Freiheit im Arbeiten
(69,2%) und die fehlende Gängelung durch Vorgesetzte (69,0%). Das
"große Geld" verbinden die meisten dagegen nicht mit
Selbstständigkeit. Nur 33% schreiben Selbstständigen bessere
Verdienstmöglichkeiten zu.
Nachteile der Selbstständigkeit
Beim Blick auf die Nachteile, die mit der Existenz als
Selbstständige(r) verbunden werden, treten vor allem die unklaren
Verdienstperspektiven hervor. Das Einkommen von Selbstständigen wird
von 88,7% der Befragten als "unsicher" wahrgenommen. 60,0% sind
überzeugt, dass Selbstständige ihre Arbeitszeit nur schlecht
eingrenzen können. Hinzu kommen unklare Steuerregeln und -risiken
(57,0%). Andere Aspekte, die man als Defizite wahrnehmen könnte, wie
das Fehlen von Führungskräften als Coaches und Vorbilder, fallen mit
37,9% weniger ins Gewicht.
Selbstständigkeit und Angestelltendasein in einem Wort
Welche Begriffe werden mit Selbstständigkeit auf der einen und dem
Angestelltendasein auf der anderen Seite verbunden? Bei der
Selbstständigkeit wurden in dem entsprechenden Freitextfeld am
häufigsten "Freiheit", "Selbst und ständig" sowie "Verantwortung"
genannt. Für das Angestelltendasein stehen vor allem "Sicherheit",
"Abhängigkeit" und "Einkommen".
Individuelle Kommentare
"Eines Tages mache ich es", schrieb ein Teilnehmer in einem
Kommentar zum Schluss der Umfrage. Selbstständigkeit sei "nichts für
Feiglinge", meinte ein anderer. Viele Teilnehmer gingen in ihren
Kommentaren auf die schwierigen sozialversicherungsrechtlichen und
steuerlichen Rahmenbedingungen für Selbstständige ein: "Wenn in
unserem Land die Hürden nicht so hoch wären, würde es sicher jetzt
schon mehr Selbstständige geben."
Die vollständigen Umfrageergebnisse stehen als E-Book zum
kostenlosen Download zur Verfügung: https://www.softgarden.de/studien
Ãœber softgarden e-recruiting GmbH
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