(ots) -
- Unternehmen müssen Vorsorge für sehr hartes Ausscheiden treffen
- Taskforce mit zehn Projektgruppen und fast 200 Mitgliedern
vorgestellt
- Wirtschaft steht fest hinter EU-Verhandlungsstrategie
Unmittelbar vor der fünften Verhandlungsrunde schaut der
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit Sorge auf den
Fortgang der Brexit-Verhandlungen. "Deutsche Unternehmen müssen
Vorsorge für den Ernstfall eines sehr harten Ausscheidens treffen,
alles andere wäre naiv", sagte BDI- Hauptgeschäftsführer Joachim Lang
am Donnerstag in Berlin. "Die Wirtschaft bereitet sich auf alle
Szenarien vor."
Der BDI hat eine Taskforce Brexit eingerichtet. Sie arbeitet seit
dem Sommer in zehn thematischen Projektgruppen mit fast 200
Mitgliedern aus Verbänden und Unternehmen. Die Taskforce
identifiziert potenzielle und akute Gefahren durch den Brexit für die
Wirtschaftsbeziehungen und entwickelt Lösungsvorschläge.
"Der Brexit - wie auch immer geartet - wirft eine unüberschaubare
Zahl rechtlicher, wirtschaftspolitischer und betriebswirtschaftlicher
Fragestellungen auf", erklärte Lang. Der soeben beendete Parteitag
der britischen Konservativen zeige, wie zerstritten die Partei in
Sachen Brexit ist. Die inhaltliche Ausrichtung der Brexit-Strategie
sei völlig offen. Das mache die weiteren Verhandlungen schwierig. Der
BDI-Hauptgeschäftsführer stellte klar, dass die Wirtschaft fest
hinter der Verhandlungsstrategie der EU stehe. "Die deutsche
Industrie strebt ein sehr enges künftiges Verhältnis zu
Großbritannien an. Nur muss klar sein: Wir räumen der
Weiterentwicklung der EU den Vorrang ein." Die gemeinsame Taskforce
steht im engen Kontakt mit der Bundesregierung sowie der Taskforce 50
der EU-Kommission, die von europäischer Seite mit den Verhandlungen
betraut ist.
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