(ots) - Fünf Monate nach dem Bombenanschlag bei einem Konzert
in Manchester verfolgen britische und hiesige Staatschützer eine
deutsche Spur, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Samstag-Ausgabe). Wie die Zeitung aus Sicherheitskreisen erfuhr,
reiste der jüngere Bruder und mutmaßliche Komplize des
Manchester-Attentäters Salman Abedi, 22, zwei Mal nach Leipzig und
Weißenfels. So kontrollierte die Bundespolizei Hashem Abedi, 20, am
17. Dezember 2016 ohne Fahrkarte im Zug von Weißenfels nach Leipzig.
Dabei wies sich der Engländer mit libyschen Wurzeln gegenüber den
Beamten mit seinem britischen Führerschein aus. Abedi, der seinem
älteren Bruder Salman den Sprengstoff beschaffte und ihn logistisch
unterstützte, soll den Erkenntnissen zufolge drei libysche
Geschäftsleute in Sachsen-Anhalt und Leipzig kontaktiert haben, die
unter anderem in Weißenfels Dutzende Wohnungen angekauft haben. Alle
drei Investoren seien als Geldwäscher eingestuft, informierten
britische Geheimdienstbehörden kurz nach dem Bombenanschlag ihre
deutschen Kollegen. Die Staatsanwaltschaft Halle durchsuchte nach
Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" vergangenen Juli die
Geschäftsräume eines der drei Unternehmer in Weißenfels und Leipzig.
Es geht um Steuerhinterziehung und illegale Beschäftigung von
Arbeitskräften. Nähere Einzelheiten waren nicht zu erfahren. Nach
Hinweisen der Special Branch von Scotland Yard und des britischen
Geheimdienstes MI5 gingen die deutschen Behörden dem Verdacht nach,
die Reisetätigkeiten Abedis könnten auf einen libyschen Zirkel zur
Terrorfinanzierung in Deutschland hindeuten. Hashem Abedi wurde nach
dem Manchester-Attentat in seiner libyschen Heimat festgenommen. Er
räumte ein, von den Anschlagsplänen seines Bruders gewusst zu haben.
Bei dem Anschlag im Mai starben 22 Besucher eines Pop-Konzerts nebst
dem Bombenleger Salman Abedi.
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