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Audiovisuelle Diversität im Kinderfernsehen / Dr. Maria Furtwängler, Prof. Dr. Karola Wille und Michael Stumpf im Austausch mit Forschern und Formatverantwortlichen

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(ots) - Im Kinderfernsehen erklären Männer die Welt.
Zumindest, wenn man den Anteil der Modertoren (ein Drittel*) im
Verhältnis zu ihren Mitstreiterinnen vergleicht (zwei Drittel*). Das
ist das Ergebnis der Studie "Audiovisuelle Diversität -
Geschlechterdarstellung in Film und Fernsehen in Deutschland" der
MaLisa-Stiftung, die in diesem Sommer veröffentlicht wurde. Die
daraus abgeleiteten Erkenntnisse wurden heute mit TV-Verantwortlichen
des Kinderkanals von ARD und ZDF diskutiert.

"Die Bilder, die wir sehen und im Kopf haben, sind sehr wichtig.
Denn sie sind unendlich zäh und werden sehr früh gesetzt", so die
Initiatorin der Studie und Gründerin der MaLisa-Stiftung, Dr. Maria
Furtwängler: "Ich freue mich, dass wir mit der Studie eine wichtige
Diskussion gerade auch im Kinderfernsehen anstoßen konnten. Damit
dies keine Eintagsfliege wird, müssen jetzt alle Beteiligten am Ball
bleiben."

Im Landesfunkhaus Thüringen kamen heute die wissenschaftliche
Leiterin der Studie, Prof. Dr. Elizabeth Prommer von der Universität
Rostock und Dr. Maria Furtwängler mit der ARD-Vorsitzenden Prof. Dr.
Karola Wille, KiKA-Programmgeschäftsführer Michael Stumpf und
Formatverantwortlichen des Kinderkanals von ARD und ZDF zu einem
internen Austausch zusammen. Ziel war es, mögliche und sinnvolle
Handlungsbedarfe abzuleiten und Kernerkenntnisse in zukünftige
Programmentwicklungen von KiKA einfließen zu lassen.

"Es gibt Handlungsbedarf und wir müssen und werden den Dingen auf
den Grund gehen. Denn Diversität darf in einer Demokratie keine
Leerformel sein, sondern muss mit Leben erfüllt sein. Die ARD ist als
öffentlich-rechtlicher Medienverbund in der Verantwortung, überall
die Vielfalt in der Gesellschaft abzubilden", so die ARD-Vorsitzende
und MDR-Intendantin Karola Wille. "Wir prüfen in der ARD, welche




Maßnahmen noch notwendig sind und wollen Ende des Jahres erste
Ergebnisse präsentieren. Dabei ist der Blick auf das Kinderfernsehen
besonders wichtig, weil Geschlechterstereotypen im frühen Kindesalter
erworben werden", so Karola Wille weiter.

Laut der Studienergebnisse entspricht das Verhältnis männlicher
Hauptakteure zu Protagnistinnen im deutschen Kinderfernsehen
allgemein 1:3. Anders bei KiKA, hier ist das Verhältnis 1:2. Dieser
Unterschied erklärt sich unter anderem durch den höheren Anteil an
Eigenproduktionen.

"KiKA ist sich seiner Verpflichtung als öffentlich-rechtlicher
Contentanbieter für Kinder bewusst und nimmt sich des Themas an. Wir
möchten unsere männlichen und weiblichen Formatentwickler und
Entscheider noch stärker dafür sensibilisieren, wer wem die Welt
erklärt und wie wir die Vielfalt von Identitäten und Rollen in der
Gesellschaft abbilden." Bei KiKA sollen die Zuschauer die Möglichkeit
haben, ausgewogen und mit großer Vielfalt sowohl weibliche als auch
männliche Identifikationsfiguren in 'ihrem' Programm wiederzufinden",
erklärt Programmgeschäftsführer Michael Stumpf.

Im Juli dieses Jahres präsentierte Dr. Maria Furtwängler
Ergebnisse der Studie, die eine Forschungsgruppe der Universität
Rostock auf Initiative der Schauspielerin durchgeführt hatte. Neben
Furtwänglers Stiftung MaLisa haben sich die vier großen Sendergruppen
ARD, ZDF, ProSiebenSat.1 und RTL an der Förderung der Studie
beteiligt.

*Quelle: "Audiovisuelle Diversität - Geschlechterdarstellung in
Film und Fernsehen in Deutschland", Universität Rostock 2017



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Datum: 06.10.2017 - 19:20 Uhr
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