(ots) - Das Zeichen aus Oslo ist ein richtiges. Die
Bedrohung durch Atomwaffen ist so allgegenwärtig wie seit Ende des
Kalten Krieges nicht mehr. Im Mittelpunkt US-amerikanischer und
nordkoreanischer Drohkulissen stehen Interkontinentalraketen und
Nuklearsprengköpfe. Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un und
US-Präsident Donald Trump sprechen im Wechselgesang von gegenseitiger
"Vernichtung".
Trump ist es auch, der mit einer Aufkündigung des Atomabkommens
mit Iran droht. In der Folge könnte Teheran seine Urananreichung
hochfahren. Der republikanische Senator Thomas Cotton erwähnte
gezielte Militärschläge gegen das iranische Atomprogramm. Diese
Rhetorik hat die Welt bereits an ihren Abgrund geführt. Sie ist - so
wie Atomwaffen auch - anachronistisch. Als wäre die Evolution von
Menschenrechten und Diplomatie in einer Zeit vor dem
Atomwaffensperrvertrag von 1968 stehen geblieben.
Daher ist die Verleihung des Friedensnobelpreises an Ican nur
logisch. Wirkungslos wird dieses Zeichen dennoch bleiben. Bereits
acht Mal hat das Komitee Einzelpersonen, Verbände und Organisationen
für ihr Engagement gegen Atomwaffen ausgezeichnet. Erstmals 1959,
zuletzt 2005.
Und heute drohen Staatsoberhäupter wieder mit der Bombe.
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