(ots) - Der Friedensnobelpreis für die Internationale
Kampagne zur atomaren Abrüstung ist eine nachvollziehbare Wahl, die
wenig polarisieren dürfte. Wer außer vielleicht Nordkoreas Diktator
Kim Jong Un würde schon etwas auszusetzen haben an einem Bündnis aus
Friedensgruppen, die sich seit Jahren für atomare Abrüstung
engagieren? Dabei ist es genau dieser aktuelle Kontext
internationaler Spannungen rund um das nordkoreanische Atomprogramm,
der die Auszeichnung politisch auflädt. Man kann die Entscheidung als
ein Zeichen gegen die Eskalation verstehen und als eine Ermunterung,
die Anstrengungen zur nuklearen Abrüstung wieder zu verstärken. Denn
nach Jahren signifikanter Fortschritte ist dieser Prozess ins Stocken
geraten. Schlimmer noch: Die Zahl der Atommächte könnte sogar weiter
zunehmen. Damit wächst das Risiko, dass es irgendwo auf der Welt
erstmals seit 1945 zum Einsatz von Atomwaffen kommt. Zu glauben, die
Bombe ließe sich von heute auf morgen abschaffen, wäre naiv. Aber wir
sollten wenigstens alles dafür tun, damit sich ihr Besitz nicht
weiter banalisiert.
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