(ots) - Gesamtmetall sieht die Branche angesichts von
E-Mobilität, Digitalisierung und demografischem Wandel vor einem
Wendepunkt
Osnabrück.- Die Arbeitgeber sehen die Metall- und
Elektroindustrie vor großen Herausforderungen und mahnen deshalb zu
Zurückhaltung in der kommenden Tarifrunde. In einer bislang
unveröffentlichten Analyse, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Montag) vorliegt, verweist der Arbeitgeberverband Gesamtmetall unter
anderem auf die Digitalisierung der Wirtschaft, den Trend zu
Elektrofahrzeugen und den demografischen Wandel. Der Vorstand der IG
Metall entscheidet am Dienstag (10.10.) über seine Empfehlung für die
neue Tarifrunde.
Zur Diskussion stand zuletzt eine Lohnerhöhung von sechs Prozent
und ein Recht für alle Gewerkschaftsmitglieder, ihre Arbeitszeit
individuell und befristet absenken zu können. "Die Wirtschaft brummt
und kann sich das leisten", argumentiert die IG Metall. Gesamtmetall
hält dagegen, für die Beschäftigten der Branche gelte schon jetzt die
kürzeste Arbeitszeit Europas. Wenn die IG Metall fordere, dass die
Mitarbeiter noch weniger arbeiten, könne die Rechnung nicht aufgehen.
"Kann die Arbeit hier nicht erledigt werden, wird sie halt woanders
gemacht", heißt es in der Analyse.
Die Arbeitgeber betonen zudem, die Industrie sei an einem
Wendepunkt angekommen. "Die Digitalisierung betrifft jedes
Unternehmen, und wir müssen neue Geschäftsmodelle, neue
Arbeitsorganisationen und neue Wertschöpfungsketten entwickeln. Dafür
wird jedes Unternehmen viel investieren müssen - in neue Maschinen,
neue Abläufe, neue Wertschöpfungsstrukturen und in die Qualifizierung
der Mitarbeiter."
Vor besonderen Herausforderungen stehen der Analyse zufolge
Automobilhersteller, Zulieferer und der damit verbundene
Maschinenbau. Der Verband hebt hervor, es sei noch offen, welche
Antriebstechnologie die Mobilität von morgen sicherstelle. Und
solange sich beim Kunden noch keine Alternative durchgesetzt habe,
müssten alle Unternehmen mehrere Konzepte gleichzeitig verfolgen. Das
dafür erforderliche Geld müsse erst einmal verdient und angespart
werden.
Gesamtmetall wirbt zudem für eine Stärkung der Metall- und
Elektroindustrie in Deutschland und beklagt: "Bislang gehen
Investitionen in neue Kapazitäten fast ausschließlich in die
ausländischen Standorte - und zwar aus Kostengründen. Dieses Muster
zu durchbrechen muss unser gemeinsames Anliegen in der Tarifrunde
sein."
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