(ots) - Schleswig-Holsteins ehemalige SPD-Ministerpräsidentin
Heide Simonis kann sich für ihre Partei derzeit nur die
Oppositionsrolle vorstellen und rät dringend zur Erneuerung.
"Weiterhin auf eine Große Koalition zu setzen, geht nicht nach einem
so herben Verlust", erklärte sie in einem Interview mit den "Kieler
Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe). Der Stimmenverlust habe ihrer
"politischen Seele" weh getan, sagte die langjährige
Regierungschefin.
Nach dem schlechten Ergebnis bei der Bundestagswahl müsse die SPD
aber jetzt die Opposition als Chance begreifen: "Manches neu und
vieles besser machen, neue Talente fördern, echte sozialdemokratische
Charaktere auf die Bühne bringen", sagte Simonis der Zeitung. Um
wieder Tritt zu fassen, rät sie den Genossen "deutliche Worte und
verständliche Argumente" zu finden und keinen unnötigen Streit zu
produzieren.
Zum Jamaika-Bündnis in Schleswig-Holstein äußerte sich die erste
weibliche Ministerpräsidentin in der ihr eigenen Art. Das neue
Kabinett habe nach der Landtagswahl und den Koalitionsverhandlungen
"mehrheitlich erst mal Urlaub gemacht, während ein Minister die
Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte", kommentierte die
Sozialdemokratin, ohne FDP-Wirtschaftsminister Bernd Buchholz beim
Namen zu nennen. Der liberale Frontmann hatte durch Äußerungen zur
Grunderwerbsteuer für den ersten Krach im Bündnis von CDU, Grünen und
FDP gesorgt.
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