(ots) - Die Politik hat es in weiten Teilen versäumt,
etwas gegen die wachsende Altersarmut zu unternehmen. Noch im Sommer
sah die Kanzlerin für die gesetzliche Rente bis zum Jahr 2030 keinen
Anpassungsbedarf. Vermutlich weil das Finanzpolster wegen der hohen
Beschäftigung gut ist. Doch Studien zeigen längst andere Szenarien
auf. Laut einer Bertelsmann-Studie wird im Jahr 2036 jeder fünfte
Neurentner von Altersarmut bedroht sein - vor allem Singles, Menschen
ohne Berufsausbildung und Langzeitarbeitslose. Dass die Jüngeren
künftig noch mehr gebeutelt werden, hat die Politik bewusst in Kauf
genommen, um Beiträge nicht weiter anzuheben. Dabei gibt es
Altersarmut, von der in der neuen Raffelhüschen-Studie nicht die Rede
ist, schon heute. Manchem Rentner, darunter vor allem Frauen, bleiben
für den Tagesbedarf nach Abzug von Miete und Gebühren nur wenige Euro
übrig. Die Riester-Rente mag vielleicht manchem im Alter helfen, die
Rentenlücke etwas zu schließen. Doch vielen Arbeitnehmern fehlt dafür
das nötige Geld. Teilzeitbeschäftigte, Geringverdiener und viele
Mütter haben kaum die Möglichkeit, 81 Euro im Monat (973 Euro im
Jahr) für die Riester-Rente abzuzweigen, um im Alter 290 Euro pro
Monat zu erhalten. Experten kritisieren zudem die fehlende
Transparenz und die oft hohen Gebühren der Versicherer für diese
Produkte. Niedrigzinsen drücken die Rendite weiter. Nun wissen wir
konkret: Den Jungen fehlen im Alter monatlich viele Hundert Euro.
Höchste Zeit zum Handeln.
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