(ots) -
Anmoderationsvorschlag: 1957 unterzeichneten Belgien, Deutschland,
Frankreich, Italien, die Niederlande und Luxemburg die sogenannten
"Römischen Verträge" und legten damit den Grundstein für die
Europäische Union. Bundeskanzler Konrad Adenauer sprach damals von
einem "großen Schritt" zur Einigung Europas. Richtig geglückt ist die
bis heute aber nicht. Zwar haben EU-Präsident Juncker und der
französische Präsident Macron gerade erst neue Reformvorschläge
gemacht, aber es ist fraglich, ob die inzwischen 28 Mitgliedsstaaten
da jemals einen gemeinsamen Nenner finden werden. Helke Michael hat
sich mal schlau gemacht, welche Weichen jetzt besonders dringend
gestellt werden müssten.
Sprecherin: Die Kritik an der Europäischen Union wächst
hierzulande. Immer mehr Bürger würden sie am liebsten wieder
abschaffen. Hans-Gert Pöttering, ehemaliger Präsident des
Europaparlaments und aktuell Vorsitzender der
Konrad-Adenauer-Stiftung, kann das nicht verstehen, räumt aber ein
...
O-Ton 1 (Hans-Gert Pöttering, 19 Sek.): "Wir sind als Europäische
Union natürlich nicht das Paradies auf Erden. Aber wenn wir in die
Welt hinausschauen - nach Russland, nach China, auf das Elend
Afrikas, selbst in die Vereinigten Staaten von Amerika - dann müssen
wir doch erkennen, dass wir nicht das Paradies sind, aber der bessere
Teil dieser Welt. Und das gilt es zu verteidigen und zu stärken."
Sprecherin: Damit könne man viele EU-Skeptiker wieder zurück an
Bord holen, so Pöttering weiter. Klar ist für ihn aber auch:
O-Ton 2 (Hans-Gert Pöttering, 25 Sek.): "Wir müssen besser werden
in der Zusammenarbeit, beim Klimaschutz, obwohl wir viel erreicht
haben. Wir müssen eine gemeinsame Migrations- und Flüchtlingspolitik
entwickeln. Die Menschen, die bei uns sind, die gekommen sind als
Flüchtlinge, müssen integriert werden. Manche müssen auch in ihre
eigenen Heimatländer, wenn der Krieg vorbei ist, zum Beispiel in
Syrien, zurück. Und darum geht es jetzt in den nächsten Monaten - und
wir müssen die Europäische Union stark machen als
Verteidigungsunion."
Sprecherin: Dafür müsse man die Europäische Union auch nicht
gleich komplett neu erfinden, so wie der französische Präsident
Emmanuel Macron das gerade fordert. Mehr gemeinsam an einem Strang
ziehen sollten die aktuell noch 28 EU-Mitgliedsstaaten in Zukunft
aber schon:
O-Ton 3 (Hans-Gert Pöttering, 27 Sek.): "Wenn wir jetzt in der
Flüchtlingspolitik, in der Verteidigungspolitik, in der Stärkung der
europäischen Währung, unseres Euros, in der Stärkung des
Binnenmarktes, in der Verteidigung unserer europäischen Werte, eine
starke Diskussion führen. Dann, glaube ich, gehen wir den richtigen
Weg und können die Menschen, für dieses Projekt der Einigung unseres
Kontinents gewinnen. Und dafür steht auch die
Konrad-Adenauer-Stiftung als Europa-Stiftung als die sie sich
versteht."
Abmoderationsvorschlag: Mehr Impulse von Hans-Gert Pöttering für
eine starke und zukunftsfähige Europäische Union finden Sie im
Internet unter www.kas.de.
Pressekontakt:
Tobias Bott
Mail:tobias.bott(at)kas.de
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