(ots) - Weder verursachen Flüchtlinge in größerem Umfang
soziale Konflikte, noch sind sie für die nun vielerorts
diagnostizierte kulturelle Fremdheit verantwortlich. Wenn mehr
Deutsche ins Tattoo-Studio gehen als sonntags in die Kirche, dann
sind sie für ihre kulturelle Fremdheit schon selbst verantwortlich.
Gleichwohl spaltet das Flüchtlingsthema die Gesellschaft in zwei
Gruppen, die mehr übereinander herziehen, als dass sie miteinander
ins Gespräch kämen. Die Grünen auf der einen Seite und die CSU auf
der anderen Seite repräsentieren diese Gruppen. Es ist gut, dass sie
jetzt nicht nur zu Gesprächen, sondern auch zu Lösungen gezwungen
sind. Vielleicht wäre hier sogar ein ansonsten kaum vorstellbares
Leitmotiv einer Jamaika-Koalition zu finden, sprich in der Antwort
auf die Fragen: Wie verringern wir die gesellschaftliche
Polarisierung? Wie stärken wir die Demokratie? Das wäre die
idealistische Variante.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
christine.dankbar(at)dumont.de
Original-Content von: Berliner Zeitung, übermittelt durch news aktuell